In einer zunehmend angespannten Handelsbeziehung zwischen Kanada und den USA bereitet Ottawa Vergeltungsmaßnahmen vor, die in mehreren Phasen umgesetzt werden könnten. Sollte der neu gewählte US-Präsident Donald Trump nach seiner Amtseinführung Zölle auf kanadische Güter erheben, plant Kanada gezielte Gegenmaßnahmen, wie ein Insider berichtet. Die kanadische Regierung unter Premierminister Justin Trudeau erwägt zunächst höhere Zölle auf prominente amerikanische Produkte wie Florida-Orangensaft und Kentucky-Bourbon. Diese Maßnahmen sollen mediales Interesse in den USA wecken. Sollte Trump jedoch umfassendere Handelsrestriktionen gegen Kanada durchsetzen, könnte eine umfangreichere Liste mit US-Gütern im Wert von bis zu 150 Milliarden kanadischen Dollar betroffen sein. In einer jüngsten Beratung mit den Provinz- und Territorialführern Kanadas stellte Trudeau die möglichen Pläne vor, die nur im Falle einer US-amerikanischen Handlung umgesetzt würden. Der Premierminister äußerte, dass das aktualisierte Handelsabkommen zwischen den USA, Mexiko und Kanada weiterhin gültig bleiben solle. Im vergangenen Jahr importierte Kanada 3,74 Millionen Tonnen US-Stahl im Wert von rund 5,93 Milliarden US-Dollar. Sollte ein umfassender Handelskrieg ausbrechen, wolle Trudeau keine Eskalation der Situation provozieren, sondern verhältnismäßige Antworten finden. Gleichzeitig betonte er seine Unterstützung für eine Reaktion Dollar-gegen-Dollar. Der Handel mit Energieressourcen zeigt sich als Knackpunkt, und die Idee von Exportsteuern auf Kanada-US-Transfers stößt auf Widerstand in den westlichen Provinzen. Alberta Premierministerin Danielle Smith erklärte, sie könne einem solchen Plan nicht zustimmen, und betonte die Wichtigkeit des Schutzes der Arbeitsplätze ihrer Provinz.