Die kanadische Regierung hat sich bei den Inuit in Nord-Quebec für das Massenschlachten von Schlittenhunden in den 1950er und 1960er Jahren entschuldigt, das den Gemeinschaften die Möglichkeit zu jagen und zu reisen nahm. Bundesminister Gary Anandasangaree reiste dafür nach Kangiqsujuaq in der Region Nunavik und versprach eine Entschädigung von 45 Millionen Kanadischen Dollar. Bereits 2019 hatte sich die Regierung bei den Inuit der Region Qikiqtani, einschließlich Baffin Island, für ähnliche, traumatische Maßnahmen entschuldigt. Schlittenhundeteams, sogenannte qimmiit, waren essenzieller Bestandteil der Inuit-Kultur und Zentral für die Jagd. Der Präsident der Inuit-Organisation Makivvik, Pita Aatami, betonte, dass tausende Schlittenhunde von der Kanadischen Königlichen Reiterpolizei und anderen Behörden erschossen wurden. Diese Taten führten zu wirtschaftlicher Unsicherheit und tiefen emotionalen Wunden bei den Inuit. Der Verlust ihrer Schlittenhunde bedeutete auch den Verlust ihrer Unabhängigkeit. Ein internes Ermittlungsverfahren der Polizei im Jahr 2006 rechtfertigte das Vorgehen mit dem öffentlichen Sicherheitsinteresse. Doch Inuit-Führer sehen darin einen Versuch, die nomadischen Inuit an feste Siedlungen zu binden und ziehen Parallelen zu anderen kolonialen Maßnahmen. Bereits 2011 entschuldigte sich die Regierung Quebecs für ihre Rolle bei den Vorkommnissen. Die nun gesprochene Entschuldigung der Bundesregierung wird als längst überfälliger Schritt hin zur Versöhnung gesehen.