13. Januar, 2025

Politik

Kanada bereitet sich auf mögliche Handelskonflikte mit den USA vor

Kanada bereitet sich auf mögliche Handelskonflikte mit den USA vor

Justin Trudeau, der scheidende Premierminister Kanadas, hat angekündigt, dass sein Land bereit ist, auf mögliche Handelsbarrieren seitens der USA mit eigenen Zöllen zu reagieren. Dieser Schritt erfolgt im Hinblick auf die Drohungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump, der mit einer Handelsauseinandersetzung in Nordamerika droht. Trudeau betont, dass Kanada zwar nicht nach einem Handelskonflikt mit der neuen Administration strebe, jedoch bereit sei, zu handeln, sollten die USA Zölle auf kanadische Produkte einführen. Der wirtschaftliche Austausch zwischen den beiden Ländern ist erheblich—Kanada ist der Hauptpartner für US-Exporte in 35 verschiedene Bundesstaaten.

In der Vergangenheit, konkret im Jahr 2018, hatten die USA Zölle auf Stahl und Aluminium verhängt, worauf Kanada seinerseits Abgaben auf US-Waren wie Haushaltsgeräte und Bourbon-Whiskey implementierte. Trump erwägt erneut Zölle in Höhe von 25% auf Produkte aus Kanada und Mexiko.

Zusätzlich zur Handelsdebatte plant Kanada, mehr investieren in die Grenzsicherung, um illegale Migration und Drogenhandel, insbesondere Fentanyl, einzudämmen. Trudeau sieht dies als direkte Antwort auf US-Bedenken. Präsident Trumps Bemerkungen über eine mögliche Eingliederung Kanadas als 51. US-Staat bezeichnete der Premierminister als ablenkend.

Trudeau kündigte kürzlich seinen Rücktritt an und wird bis zur Wahl eines Nachfolgers als Premierminister im Amt bleiben. Währenddessen engagiert sich Albertas Premierministerin Danielle Smith für die Bedeutung der Energiebeziehungen und plant sogar, an Trumps Amtseinsetzung teilzunehmen.

Zudem zeigt sich Ontarios Premier Doug Ford kampfbereit und droht, bei Handelsstreitigkeiten den Stromexport in US-Bundesstaaten zu stoppen. Auch die anderen kanadischen Provinzvorsitzenden planen Besuche in Washington, um auf die beiderseitige Schaden eines Handelskonflikts hinzuweisen.

Trudeaus Popularität hat kürzlich gelitten und seine Regierung forscht nach kreativen Wegen, um die wirtschaftliche Stabilität zu sichern. Ein baldiger Führungswechsel könnte durch neue Wahlen beschleunigt werden, falls die Opposition gemeinsame Sache macht.