26. November, 2024

Wirtschaft

Kanada: Aufatmen nach Jahren der Inflation – Doch neue Unsicherheiten drohen

Kanada: Aufatmen nach Jahren der Inflation – Doch neue Unsicherheiten drohen

Die Bank of Canada sieht Licht am Ende des Inflationstunnels, nachdem sich die Teuerung nach Jahren wirtschaftlicher Turbulenzen auf der gewünschten 2%-Marke einpendelt. Der stellvertretende Gouverneur Rhys Mendes äußerte in einer Rede, dass dies Verbraucher und Unternehmen ermutigen dürfte, wieder mit Zuversicht zu investieren und auszugeben. Diese Aussage konnte hoffnungsvolle Impulse setzen.

Allerdings könnte die kurzfristige Freude über die stabile Inflation durch politische Entwicklungen getrübt werden. Der designierte US-Präsident Donald Trump hat mit neuen Handelshemmnissen gedroht, die das fragile Gleichgewicht stören könnten. Ökonomen warnen davor, dass die angekündigten Zölle von 25% auf alle kanadischen und mexikanischen Güter ab dem 20. Januar die Inflation erneut anheizen und das Wachstum hemmen könnten.

Die Bank hat in den letzten Monaten die Leitzinsen mehrfach gesenkt, zuletzt im Oktober um 50 Basispunkte auf nunmehr 3,75%. Mendes stellte klar, dass ihre restriktive Zinspolitik nicht mehr nötig sei, sollten sich die wirtschaftlichen Bedingungen wie prognostiziert entwickeln. Eine Anpassung der Zinsen sei nicht ausgeschlossen, falls die Inflationsrate in Richtung des unteren 2%-Markes sinken sollte, betonte Mendes und warnte vor den Herausforderungen einer möglichen Deflation.

Im Lichte dieser Entwicklungen bleibt die Marktdynamik aufmerksam: Eine weitere 50 Basispunkte-Senkung noch in diesem Jahr wird auf dem Devisenmarkt weniger als wahrscheinlich erachtet. Mendes verwarf zugleich den Gedanken, Maßnahmen ergreifen zu wollen, die die Preissteigerungen der letzten Jahre rückgängig machen könnten, da dies die Nachfrage dämpfen und Beschäftigungsverluste nach sich ziehen könnte.