Der Traditionsverein Tottenham Hotspur erlebt derzeit turbulente Zeiten. Nach einer bitteren 6:3-Heimniederlage gegen den Tabellenführer Liverpool sieht sich Trainer Ange Postecoglou mit drängenden Fragen konfrontiert. Einfache Lösungen für die verletzungsgeplagte Mannschaft scheinen fern. Die letzten beiden Heimspiele in der Liga bescherten den Fans insgesamt neun Gegentore – wenig Trost für eine Anhängerschaft, die mehr erwartet.
Die jüngste 4:3-Partie im Ligapokal gegen Manchester United offenbarte erneut die chaotische Seite der Spurs. Doch Postecoglou verteidigte seine Taktik entschlossen gegen Kritikerstimmen und äußerte sich kämpferisch in einigen hitzigen Interviews. Besonders die Frage nach weiteren Gründen für den derzeitigen elften Platz vor Weihnachten brachte ihn an die Grenze seiner Geduld. Der Ausfall wichtiger Schlüsselspieler wie Torwart Guglielmo Vicario und den Innenverteidigern Micky van de Ven sowie Cristian Romero trug maßgeblich zur aktuellen Situation bei.
Mit einem Durchschnitt von 3,6 Toren pro Premier-League-Spiel unter Postecoglou wird der Trainer von einigen Beobachtern mehr für seinen Stil als für seine Substanz kritisiert. Trotz lautstarker Unterstützung im Stadion regt sich in sozialen Medien immer stärker Unmut über die Defensivschwäche. Doch der Australier bleibt standhaft: „Wenn ich meinen Ansatz ändern soll, wird das nicht passieren. Wir verfolgen diesen Weg aus einem bestimmten Grund, um erfolgreich zu sein.“
Anfang der Saison war Postecoglou noch zuversichtlich, die Spurs bis Weihnachten in bessere Tabellengefilde zu führen. Nachdem dieser Plan nun nicht aufgegangen ist, stellt sich für ihn die Frage nach dem Druck: „Drück bedeutet für mich etwas anderes. Natürlich bin ich über unsere Platzierung nicht erfreut, aber die Beurteilung meiner Arbeit überlasse ich anderen.“