21. September, 2024

Politik

Kampf um Wahlrecht: Nebraska im Fokus der Präsidentschaftswahlen

Kampf um Wahlrecht: Nebraska im Fokus der Präsidentschaftswahlen

Im Osten Nebraskas, fernab der typischen Schlachtfelder der Präsidentschaftswahlen, entfaltet sich ein prägnantes Drama, das in einem durchaus vorstellbaren Szenario im November die Zukunft der Nation und des nächsten Präsidenten maßgeblich beeinflussen könnte. Und dabei könnte alles von einem einzigen Mann abhängen. Der republikanische Staatssenator aus Omaha, Mike McDonnell, hat bisher standhaft gegenüber dem Druck von Ex-Präsident Donald J. Trump, den nationalen Republikanern und der Nebraska G.O.P. widerstanden. Diese setzen sich dafür ein, dass Nebraska seine Wahlmännerstimmen nicht mehr nach Kongresswahlbezirken, sondern im "Winner-Takes-All"-Prinzip vergibt. Maine ist der einzige weitere Staat ohne ein solches System. Sollte McDonnell einknicken, würden ihm wahrscheinlich zwei weitere republikanische Senatoren in Nebraskas einkammerigem Legislativkörper folgen, die sich bisher noch nicht für eine Änderung positioniert haben. Dies geht aus den Gesprächen im Kapitol hervor, an denen sowohl Republikaner als auch Demokraten beteiligt waren. Diese fallenden Dominosteine könnten letztlich dazu führen, dass die einzelne Wahlstimme von Omaha und seiner Vororte, die voraussichtlich an Vizepräsidentin Kamala Harris geht, an Trump fallen würde. Dies mag unerheblich erscheinen, aber sollte Harris die sogenannte "blaue Mauer" – Pennsylvania, Michigan und Wisconsin – gewinnen und dabei alle anderen Schlachtfeldstaaten wie Nevada, Arizona, Georgia und North Carolina verlieren, könnte eine einzige Wahlstimme den Unterschied zwischen einem 270-268 Sieg im Wahlkollegium für Harris und einem 269-269 Unentschieden ausmachen. Im Falle eines Unentschiedens bestimmt nicht die Anzahl der Stimmen der Abgeordneten das Ergebnis, sondern der Zuspruch jeder Staatendelegation im Repräsentantenhaus. Da mehr Delegationen unter der Kontrolle der Republikaner stehen, würde Trump nahezu sicher gewinnen. Stand Freitag hatte Mike McDonnell, dem durch das Amtszeitengesetz von Nebraska eine Wiederwahl verwehrt bleibt, seine Position nicht geändert.