Die Nachrichten aus der Finanzwelt sorgen für Gesprächsstoff: Analyst John DiFucci von Guggenheim hat den Unternehmensriesen Salesforce herabgestuft. Der Spezialist im Bereich Kundenbeziehungsmanagement (CRM) sieht sich mit Herausforderungen bei der Monetarisierung von Künstlicher Intelligenz konfrontiert und zeigt laut DiFucci Innovationsschwächen. Diese Einschätzung führte zu einer Herabstufung der Aktie von 'Neutral' auf 'Verkaufen' und einer Anpassung des Kursziels auf 247 US-Dollar – einem Rückgang um 26 % im Vergleich zum Schlusskurs vor der Analyse.
Salesforce dominiert mit über 22 % Marktanteil das CRM-Segment. Doch die Konkurrenz schläft nicht, denn auch Schwergewichte wie Microsoft, SAP und Oracle beanspruchen bedeutende Marktanteile. DiFucci sieht für Salesforce wenig Wachstumspotenzial in dieser hart umkämpften Branche. Insbesondere das verlangsamte Umsatzwachstum im Vergleich zu den Zeiten vor der Pandemie – lediglich 8,3 % im dritten Quartal – wirft Fragen auf.
Die Prognosen für das vierte Quartal liegen bei einem Umsatzwachstum zwischen 7 % und 9 %, wobei die Hoffnung auf „Agentforce“, Salesforces’ KI-gestütztem Assistenztool, ruht. Seit seiner Einführung im September haben bereits 200 Unternehmen „Agentforce“ als ihren smarten Chatbot integriert. Marc Benioff, CEO von Salesforce, sieht in „Agentforce“ eine Erweiterung des adressierbaren Marktes des Unternehmens und damit Raum für Wachstum.
Heute führte Salesforce in ihrem Online-Ausgabenbericht aus, dass die US-amerikanischen Online-Ausgaben in den Monaten November und Dezember ein Rekordniveau von 282 Milliarden US-Dollar – 4 % mehr als im gleichen Zeitraum 2023 – erreicht haben. Dies sei teilweise den sozialen Medien und KI-agentenunterstützten Verkäufen zu verdanken. Besonders Einzelhändler könnten durch den Einsatz agentischer KI profitieren, um in der Hochsaison im Einzelhandel einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen. Es bleibt spannend abzuwarten, wie diese darauf reagieren.