Kampf um die Kurve: Italiens Ultras im Fokus des organisierten Verbrechens

Italienische Ermittler haben eine besorgniserregende Entdeckung gemacht: Die Unterwanderung der berüchtigten Ultra-Gruppen von Inter und AC Milan durch die Mafia und rechtsextreme Elemente stellt eine Bedrohung für den italienischen Fußball dar. Die Behörden deckten auf, dass die Ultras der beiden Mailänder Vereine, die in der San Siro Arena ihre Heimspiele austragen, mit der 'Ndrangheta-Mafia verstrickt sind. Kriminelle Aktivitäten wie Ticketbetrug und Schutzgelderpressung stehen auf dem Programm, wobei Verbindungen zur organisierten Kriminalität über Mailand hinausreichen. Besondere Aufmerksamkeit erregte die Ermordung von Antonio Bellocco, einem prominenten Mitglied der 'Ndrangheta und Inter Ultra. Die Verhaftung von 19 führenden Ultra-Mitgliedern im September zeigt die zunehmende Dringlichkeit der Ermittlungen. Die tragische Geschichte um Bellocco illustriert die Verbindungen zwischen den Anführern der Ultras und der Mafia, während AC Milans Ultras mit mutmaßlichem Drogenhandel in Verbindung gebracht werden. Die amerikanischen Eigner beider Clubs arbeiten mit den Behörden zusammen, um die kriminellen Elemente aus dem Fußball zu verdrängen. Inter-Präsident Giuseppe Marotta versprach den Fans, dass der Club an einer nachhaltigen Lösung arbeitet, während AC Milan die geforderte Unterstützung der Ermittler zusicherte. Der Einfluss der Ultras erstreckt sich auch auf den Druck, den sie auf Spieler und Trainer ausüben, was die Wettbewerbsintegrität gefährden könnte. Bemühungen, Wetten und Spielmanipulationen aufzudecken, werden durch moderne Wettpraktiken komplizierter. Ermittlungen sollen nun die Verbindungen zwischen Ultras und rechtsextremen Gruppen ins Visier nehmen. In Anbetracht der Besorgnis über diese Verstrickungen verweigerten Amsterdamer Behörden jüngst Lazio-Fans die Einreise bei einem Europa League Spiel, was als abschreckendes Beispiel für den Einfluss extremistischer Gruppierungen in ganz Europa gilt. Der wachsende Einfluss dieser Gruppen ruft die Besorgnis hervor, dass sie zu paramilitärischen Milizen heranwachsen könnten, die über die Fußballstadien hinaus für illegale Aktivitäten genutzt werden.