04. Oktober, 2024

Wirtschaft

Kampf um die Elektroauto-Förderung: Britische Autoindustrie fordert steuerliche Anreize

Kampf um die Elektroauto-Förderung: Britische Autoindustrie fordert steuerliche Anreize

Die britische Automobilindustrie warnt vor einem fehlenden steuerlichen Anreiz für den Kauf von Elektrofahrzeugen und richtet sich mit der Forderung nach Steuersenkungen an Finanzministerin Rachel Reeves. Dabei sollen Abgaben reduziert werden, um die E-Mobilität voranzutreiben und drohende Strafzahlungen für Autohersteller zu verhindern. Mike Hawes, Geschäftsführer der Society of Motor Manufacturers and Traders, betonte in einem Schreiben an Reeves, dass die Branche die von der Regierung vorgegebenen Verkaufsziele für Elektrofahrzeuge voraussichtlich verfehlen werde. Dies würde nicht nur finanzielle Strafen für einige Hersteller nach sich ziehen, sondern auch höhere Fahrzeugpreise für die Verbraucher bedeuten. Der schleppende Absatz von Elektroautos in Großbritannien und weltweit führt zu wachsender Besorgnis über die hohen Kosten der batteriebetriebenen Fahrzeuge und deren unzureichende Ladeinfrastruktur. Infolgedessen sind Autobauer gezwungen, die Preise für Benzinfahrzeuge zu erhöhen und hohe Rabatte auf Elektroautos zu gewähren, um ihre Margen zu wahren. Daher fordert die Branche eine Halbierung der Mehrwertsteuer auf den Neukauf von Elektrofahrzeugen für drei Jahre und eine Angleichung der Mehrwertsteuer auf öffentliches Laden an das Niveau des heimischen Ladens. Während die britische Regierung in Kürze Konsultationen mit Autoherstellern zur geplanten Einführung eines Verbots für den Verkauf neuer Diesel- und Benzinautos ab 2035 plant, wurde das ursprüngliche Datum von 2030 von der vorherigen konservativen Regierung auf 2035 verschoben. Daten des SMMT zufolge machten Elektroautos 2023 17,8 Prozent der in Großbritannien verkauften Neufahrzeuge aus, wobei der Marktanteil bis zum Jahresende voraussichtlich auf 18,5 Prozent steigen wird. Dennoch bleibt dieser Wert unter der geforderten Quote von 22 Prozent. Angesichts der geforderten jährlichen Steigerung auf 80 Prozent bis 2030 und den drohenden Strafzahlungen in Höhe von 15.000 Pfund pro nicht-konformem Fahrzeug, versuchen Autohersteller wie Ford und Volkswagen, die Vorgaben durch den Zukauf von Credits zu erfüllen. Ian Plummer von Auto Trader weist auf die Untragbarkeit der aktuellen Rabatte hin und fordert weitere Unterstützung seitens der Regierung, um neue regulatorische Vorgaben ohne signifikante Beeinträchtigung der Branche zu erreichen.