In der Debatte um eine potenzielle Übernahme der Commerzbank durch die Unicredit hat die italienische Großbank entschieden gegen Warnungen vor einem drastischen Stellenabbau beim Dax-Konzern reagiert. Laut einem Bericht des Commerzbank-Betriebsratschefs, Uwe Tschäge, könne es im Falle einer Übernahme zu einem signifikanten Arbeitsplatzabbau kommen. Unicredit wies diese Befürchtungen jedoch kategorisch zurück und bezeichnete die Angaben als haltlos.
Unicredit habe klargestellt, dass die von Tschäge verbreiteten Informationen über einen Zusammenschluss in keiner Weise fundiert seien. Insbesondere die Spekulationen über den Umfang eines möglichen Stellenabbaus entbehren jeglicher Grundlage. Die Bank betonte, dass ihre derzeitige Rolle als hauptsächlicher Investor in die Commerzbank klar definiert ist und dass Spekulationen über zukünftige Entwicklungen reine Mutmaßungen bleiben.
Die Einschätzungen von Tschäge waren alarmierend: Rund zwei Drittel der Arbeitsplätze könnten bei einer Übernahme gefährdet sein, was einem Abbau von etwa 15.000 Stellen entspräche. Unicredit hingegen betonte, dass ihr Interesse an der Commerzbank auf langfristigem Engagement im deutschen Markt und der Schaffung einer stärkeren Bank basiere.
Zusätzlich hat Unicredit mitgeteilt, dass sie bereits Maßnahmen ergriffen habe, um eine Erhöhung des Anteils an der Commerzbank auf bis zu 29,9 Prozent rechtlich abzusichern. Damit würde die Bank allerdings unter der Schwelle bleiben, ab der ein öffentliches Übernahmeangebot obligatorisch wäre. Momentan kontrolle Unicredit etwa 28 Prozent der Anteile, wobei diese durch direkte Aktienkäufe und Finanzinstrumente gesichert wurden.