Die Rückkehr der Taliban an die Macht in Afghanistan im August 2021 hat das Land in vielerlei Hinsicht verändert, jedoch keine Gruppe hat so stark darunter gelitten wie die Frauen - insbesondere jene, die im Sport engagiert sind. Feroza Afghan, eine damals 17-jährige begeisterte Cricketspielerin, musste zusammen mit ihrer Familie durch Nacht und Nebel fliehen, um der strengen und frauenfeindlichen Herrschaft zu entkommen. Der Grund für ihr Verbrechen? Sie wagte es, Cricket zu spielen. Ganze drei Monate dauerte ihre Flucht durch Afghanistan bis nach Pakistan, wobei sie insgesamt 18 Taliban-Kontrollpunkte überqueren musste.
Vor der Machtübernahme der Taliban hatte Afghanistan seine erste nationale Frauen-Cricketmannschaft mit 25 Spielerinnen gegründet. Doch mit dem Regimewechsel mussten fast alle Mitglieder ins Ausland fliehen. Jetzt kämpfen sie in Australien, Kanada und Großbritannien darum, für ihr Land spielen zu dürfen — mehr als nur ein Sport, es ist ein Symbol für die Entscheidungsfreiheit der Frauen.
Cricket hat zwar Britische Wurzeln, doch in Afghanistan nahm es erst durch die Rückkehr der Flüchtlinge in den 2000er Jahren Fahrt auf. Die Männermannschaft, trotz bescheidenem Budget erstaunlich erfolgreich, genießt nach wie vor großes Ansehen im Land, während Frauen weiterhin mit großen Hürden kämpfen.
Die afghanischen Frauen fordern nun den Internationalen Cricket-Rat () auf, sie als Flüchtlingsteam anzuerkennen, da das Recht auf ein Frauenprogramm ein Kriterium für die Mitgliedschaft ist, dem Afghanistan nicht nachkommt. Die Idee könnte, trotz des pragmatischen Arguments, die Anliegen der im Exil lebenden Athletinnen fördern. Organisatoren anderer Sportarten haben bereits ähnliche kreative Lösungen gefunden. Allerdings bleibt die offizielle Unterstützung des s aus, trotz ihrer beeindruckenden jährlichen Einnahmen von 600 Millionen Dollar.
Während global der Frauensport boomt, verlieren die geflüchteten afghanischen Frauen wertvolle Jahre ihrer sportlichen Laufbahn. In Australien, frei von der erdrückenden Kontrolle der Taliban, fragen sich Spielerinnen wie Feroza Afghan und ihre Teamkolleginnen, ob sie jemals ihre Landesfarben auf dem Spielfeld tragen werden.