Im Vereinigten Königreich markiert eine wegweisende Gerichtsentscheidung einen Meilenstein im Umgang mit missbräuchlicher Nutzung künstlicher Intelligenz. Der 27-jährige Hugh Nelson aus Bolton wurde zu 18 Jahren Haft verurteilt, nachdem er sich schuldig bekannt hatte, alltägliche Fotos von echten Kindern in Missbrauchsdarstellungen mittels KI-Technologie der US-Software Daz 3D umzuwandeln.
Bei der Urteilsverkündung am Bolton Crown Court betonte Richter Martin Walsh, dass Nelson ein erhebliches Risiko für die Öffentlichkeit darstelle, was zu einer verlängerten Haftstrafe führte. Nelson wird erst nach Zweidrittel der Strafe die Möglichkeit zur Bewährung erhalten. Der technologische Fortschritt hat es einfacher gemacht, täuschend echte Bilder zu erstellen, und die Experten mahnen vor einem Anstieg solcher computer-generierten Darstellungen.
Jeanette Smith von der Crown Prosecution Service erläuterte, dass dieser Fall einen Präzedenzfall darstelle und zeigte auf, wie solches Material künftig rechtlich behandelt werden könnte. Das Gericht stellte fest, dass Nelson sowohl reale als auch generierte Bilder von kindlichem Missbrauch in seinem Besitz hatte, was die Grundlage für seine Verurteilung bildete.
Parallel dazu kämpfen sowohl die Technologiebranche als auch Regulierungsbehörden mit den gesellschaftlichen Auswirkungen von generativer KI. Unternehmen wie Google, Meta und X versuchen vermehrt, gegen Deepfakes auf ihren Plattformen vorzugehen, während das britische Gesetz zur Online-Sicherheit, das im letzten Oktober verabschiedet wurde, das Verbreiten von nicht einvernehmlichen pornografischen Deepfakes unter Strafe stellt.
Der Vorfall zeigt die wachsende Herausforderung, die künstliche Intelligenz für die gesetzlichen Rahmenbedingungen darstellt, und die Notwendigkeit, dass sowohl Softwareentwickler als auch Gesetzgeber proaktiv handeln, um missbräuchliche Nutzung zu verhindern.