19. Oktober, 2024

Wirtschaft

Kampf der Giganten: KKR und Bain im Schlagabtausch um japanisches Softwareunternehmen

Kampf der Giganten: KKR und Bain im Schlagabtausch um japanisches Softwareunternehmen

In einem bislang beispiellosen Duell auf Japans M&A-Bühne messen sich zwei der weltweit größten Private-Equity-Giganten, KKR und Bain, um die Kontrolle über das japanische Softwareunternehmen Fuji Soft. Mit einem Wert von vier Milliarden Dollar steht das Unternehmen im Brennpunkt des Interesses, während Tokio als Schauplatz einer neuen Ära in Übernahmemärkten fungiert. Die seit über einem Jahr schwelende Spannung erreichte ihren Höhepunkt, als der Vorstand von Fuji Soft am Freitag entschied, seine Unterstützung für das langjährige Angebot von KKR in Höhe von ¥8,800 pro Aktie aufrechtzuerhalten, während Bain's jüngeres, um sieben Prozent höheres Angebot weiterhin auf dem Tisch liegt. Der Vorstand anerkennt die Ernsthaftigkeit von Bain's Offerte und erklärt, diese weiter prüfen zu wollen. Die Situation wird zusätzlich durch das Eingreifen von Hiroshi Nozawa, Gründer und Großaktionär von Fuji Soft, verschärft. Nozawa bezeichnete Bain als „weißen Ritter“ und forderte Konkurrent KKR auf, sich zurückzuziehen. Der Wettstreit zwischen den beiden Private-Equity-Giganten ist laut Analysten ein Novum für Japan, wo Unternehmen und ihre Vermögenswerte selten im Sinne einer Marktkontrolle bewertet werden. Mit einem Immobilienportfolio, das über eine Milliarde Dollar wert sein könnte, und den erfahrenen Investoren 3D Investment Partners und Farallon Capital Management an Bord verspricht Fuji Soft ein attraktives Ziel für Private-Equity-Firmen zu sein. Diese beiden Investoren sorgten bereits in der Vergangenheit für Aufsehen im Kampf um die Kontrolle von Toshiba. Bain zeigt sich weiterhin entschlossen, auch nach der Ankündigung des Fuji Soft-Vorstands am Freitag seinen weißen Ritter-Status zu behaupten, ohne Anzeichen eines Rückzugs. Banker hegen jedoch Zweifel an einer weiteren Erhöhung der Gebote, da die von KKR bereits gesammelten Anteile eine blockierende Position darstellen. Bei all den Spannungen und trotz des Optimismus an der Börse scheint es unwahrscheinlich, dass weitere Gebote unterbreitet werden, da kein Akteur bereit ist, seinen Ruf mit feindlichen Übernahmeversuchen aufs Spiel zu setzen.