Die Festnahme eines investigativen Journalisten hat jüngst für Aufsehen gesorgt. Mech Dara, ein 36-jähriger Journalist, dessen Arbeiten die Machenschaften in kambodschanischen Betrugsnetzwerken aufdecken, wurde von der Militärpolizei festgenommen. Laut Eng Hy, dem Sprecher der kambodschanischen Militärpolizei, erfolgte die Festnahme auf Ersuchen ziviler Staatsanwälte. Die genauen Vorwürfe und der Aufenthaltsort von Mech Dara bleiben bis auf weiteres „vertraulich“.
Mech Dara hat umfangreich über sogenannte Scam-Compounds in Kambodscha berichtet, in denen Tausende von Menschen durch Versprechungen auf legale Arbeitsplätze angelockt werden, nur um dann unter Androhung von Folter gezwungen zu werden, Online-Betrügereien durchzuführen. Seine Recherchen belegen Verbindungen zwischen diesen Einrichtungen und Ly Yong Phat, einem mächtigen Geschäftsmann, der gleichzeitig Senator und Berater des Premierministers Hun Manet ist.
Erst im September hatten die Vereinigten Staaten wegen „schwerwiegender Menschenrechtsverletzungen“ Sanktionen gegen Ly Yong Phat verhängt. Es wurde ihm vorgeworfen, in Betrugszentren Menschen unter Zwang zur Arbeit zu verpflichten. Das kambodschanische Außenministerium wies diese Vorwürfe als „politisch motiviert“ zurück.
Jake Sims, Mitbegründer der weltweiten Koalition „Operation Shamrock“, die organisiertem Cyberkriminalität in Südostasien den Kampf angesagt hat, bezeichnete die Sanktionen gegen Ly Yong Phat als die bedeutendste politische Maßnahme seit Beginn des globalen Betrugsphänomens vor einigen Jahren. Sims betonte, dass die Enthüllungen von Mech Dara entscheidend zur Aufdeckung der Scam-Zentren beigetragen haben.