Die Debatte zwischen Kamala Harris und Donald Trump am Dienstagabend übertraf die Erwartungen vieler Beobachter. Harris, bekannt für ihre Intelligenz, zeigte bemerkenswerte Fähigkeiten darin, Trump in eine Falle nach der anderen zu locken. Diese strategische Brillanz dürfte viele Zweifel an ihrem politischen Talent beseitigt haben.
Im Gegensatz dazu blieb Trump seiner bekannten Rhetorik treu. Seine Darstellungen klangen wie üblich, wie man sie von seinen Kundgebungen kennt – allerdings erlebten die TV-Zuschauer ihn diesmal ungefiltert, ohne die oft beschwichtigenden Zusammenfassungen, die ihn kohärenter erscheinen lassen als er tatsächlich ist.
Überraschend war für viele der Umgang Trumps mit bizarren Themen wie dem Streit darüber, wer größere Kundgebungen veranstaltet, und ob Haitianer ihre Haustiere essen. Solche Themen könnten in den Augen vieler Wähler die Debatte prägen. Besonders auffällig für Politikexperten war Trumps Antwort auf die Frage nach einem Plan für die Gesundheitsreform: "Ich habe Konzepte eines Plans."
Die Gesundheitsvorsorge ist für viele Amerikaner von entscheidender Bedeutung, in einigen Fällen sogar lebenswichtig. Im Gegensatz zu Lebensmittel- oder Benzinpreisen, bei denen die öffentliche Politik nur begrenzten Einfluss hat, kann die Gesundheitspolitik erheblich ins Gewicht fallen. Insbesondere die Einführung des Affordable Care Act, auch bekannt als Obamacare, führte zu einem deutlichen Rückgang des Anteils unversicherter Amerikaner und war besonders wichtig für Menschen mit Vorerkrankungen, die ansonsten unversicherbar gewesen wären.
Trump hingegen hat wiederholt betont, dass Obamacare "mistig" sei und dass er etwas viel Besseres entwickeln könne. Allerdings ist es fair zu sagen, dass fast alle Politiker behaupten, sie könnten bestehende Politiken verbessern.