22. Oktober, 2024

Politik

Kamala Harris setzt auf Reproduktionsrechte im konservativen Texas

Kamala Harris setzt auf Reproduktionsrechte im konservativen Texas

Die US-Vizepräsidentin Kamala Harris startet einen mutigen Wahlkampfvorstoß in Texas, um das Thema Abtreibungs- und Reproduktionsrechte verstärkt in den Fokus zu rücken. Mit lediglich zwei Wochen bis zum Wahltag plant Harris, am Freitag in Houston, Texas, aufzutreten. Im Zentrum der Veranstaltung stehen die strikten Abtreibungsgesetze des Bundesstaates, die den Eingriff nahezu vollständig verbieten.

Der Besuch in Texas unterstreicht, dass Harris und die Demokraten Reproduktionsrechte als eines der zentralen Wahlkampfthemen bis zur Abstimmung am 5. November herausstellen. Hintergrund der Reise ist der Versuch, in einem von den Republikanern dominierten Gebiet Akzente zu setzen. Das Cook Political Report beschreibt Texas als „wahrscheinlich republikanisch“, was den Einsatz von Harris hier zu einem gewissen politischen Risiko macht, während swing states unentschlossen bleiben.

Besondere Brisanz erhält Harris’ Besuch durch das Rennen im Senat. Hier konkurrenziert der Demokrat Colin Allred gegen den amtierenden Republikaner Ted Cruz. Ein Erfolg in Texas könnte den Demokraten eine Chance auf einen Sitzgewinn bieten.

Seit der Entscheidung des obersten Gerichts 2022, die das verfassungsmäßige Recht auf Abtreibung aus dem Jahr 1973 kippte, haben Republikaner in mehreren Bundesstaaten strikte Gesetze verabschiedet. In Texas und 12 weiteren Staaten sind Abtreibungen nahezu vollständig verboten. Zudem fordern einige konservative Gesetzgeber und Richter weitere Einschränkungen bei Verhütungs- und Fruchtbarkeitsbehandlungen.

Obwohl unklar bleibt, ob dieses Thema den Demokraten im November erneut Vorteile verschaffen wird, zeigen Umfragen, dass Donald Trump unter weiblichen Wählern an Rückhalt verliert. Harris' Wahlkampagne wird durch prominente Unterstützung verstärkt: Die ehemalige republikanische Kongressabgeordnete Liz Cheney ruft in Pennsylvania Frauen jenseits der Parteigrenzen dazu auf, gegen „Grausamkeit“ und „Frauenfeindlichkeit“ zu stimmen.