17. Dezember, 2024

Politik

Kamala Harris plant Steuerreform: Nur Superreiche betroffen

Kamala Harris plant Steuerreform: Nur Superreiche betroffen

Die geplante Steuerreform von Kamala Harris schlägt hohe Wellen: Ein Vorschlag zur Einführung einer 25-prozentigen Steuer auf nicht realisierte Kapitalgewinne hat Besorgnis und Kritik ausgelöst. Es soll jedoch klargestellt werden, dass dieser Plan ausschließlich diejenigen mit einem Vermögen von über 100 Millionen US-Dollar betrifft – also die reichsten 0,01 Prozent der Bevölkerung.

Gerüchte, dass diese Steuer die Mittelschicht treffen und eine wirtschaftliche Katastrophe verursachen würde, sind daher weitgehend unbegründet. Während des Demokratischen Nationalkonvents in Chicago im August 2024 hatte sich Harris als Präsidentschaftskandidatin klar für diese Maßnahme ausgesprochen.

Auf der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) erhielten entsprechende Beiträge Millionen von Aufrufen und zehntausende Likes. Kritiker wie der republikanische US-Abgeordnete Lauren Boebert und der Unternehmer Vivek Ramaswamy warnten vehement vor den Auswirkungen auf die Mittelschicht und die Wirtschaft. Eine Prüfung der Behauptungen zeigte jedoch, dass nur ein Bruchteil der Kritik auf Fakten basiert.

Unrealisierte Kapitalgewinne bezeichnen den Wertzuwachs eines Vermögenswerts, solange dieser im Besitz des Eigentümers ist. Anders als realisierte Gewinne, die beim Verkauf anfallen, bleiben diese Zuwächse auf dem Papier bestehen. Beispielsweise wären bei einem Hauskauf für 200.000 US-Dollar im Jahr 2012 und einem derzeitigen Wert von 250.000 US-Dollar, 50.000 US-Dollar "Papiergewinne".

Der Plan der Harris-Kampagne basiert auf dem Haushaltsplan von Präsident Joe Biden für 2025, der eine "Mindeststeuer auf Milliardäre" vorschlägt. Dadurch sollen über einen Zeitraum von zehn Jahren 500 Milliarden US-Dollar generiert werden. Diese unrealisierten Gewinne würden als Einkommen besteuert werden.

Laut den Vorschlägen betrifft die 25-prozentige Steuer nur diejenigen mit einem Nettovermögen von mindestens 100 Millionen US-Dollar. Selbst innerhalb dieser Gruppe würden nur Personen besteuert, die 80 Prozent ihres Vermögens in leicht verkaufbare Wertpapiere wie Aktien, Anleihen und Kryptowährungen investiert haben. Immobilienbesitzer und Startup-Investoren wären ausgeschlossen. Damit entfällt die Befürchtung, dass die Steuer Hauspreise verdoppeln würde.

Befürworter argumentieren, dass diese Steuer helfen könnte, Vermögensungleichheiten zu verringern. Denn viele Wohlhabende nutzen die Wertentwicklung ihrer Vermögenswerte, um zu günstigen Zinssätzen Kredite aufzunehmen. Gegner warnen jedoch, dass diese Maßnahme das unternehmerische Risiko mindern und das Wirtschaftswachstum bremsen könnte.

Zusammenfassend ist die Steuer auf nicht realisierte Kapitalgewinne zu begrenzt, um eine wirtschaftliche Katastrophe heraufzubeschwören. Die geplanten Erhöhungen der Spitzensteuersätze auf langfristige Kapitalgewinne und Dividendenwürden lediglich diejenigen betreffen, die jährlich mehr als 1 Million US-Dollar verdienen.

Eine Analyse der betroffenen Maßnahmen zeigt ihre Komplexität und ihren spezifischen Zielbereich, und untermauert die Erwartung, dass die durchschnittlichen Bürger davon unbeeinflusst bleiben.