07. September, 2024

Politik

Kamala Harris im Rampenlicht: US-Demokraten schwenken um nach Bidens Rückzug

Kamala Harris im Rampenlicht: US-Demokraten schwenken um nach Bidens Rückzug

Mit dem angekündigten Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Rennen um eine weitere Amtszeit steht seine Stellvertreterin Kamala Harris nun im Fokus der US-Demokraten. Die 59-Jährige gilt aktuell als vielversprechendste Kandidatin ihrer Partei für die Präsidentschaftswahl im November. Zahlreiche Parteigrößen, darunter Präsident Biden selbst, haben öffentlich ihre Unterstützung für Harris bekundet. Ob die Demokraten Bidens Vorschlag folgen, wird sich auf dem Parteitag im August in Chicago zeigen. Biden's Rückzug bringt frischen Wind in den US-Wahlkampf. Das Team um den republikanischen Kandidaten Donald Trump zeigte sich verärgert über diesen Schritt und nutzt die Gelegenheit, um Bidens Eignung als Präsident in Frage zu stellen. Trump und sein Vizekandidat J.D. Vance sparten dabei nicht mit harscher Kritik. Die Demokraten demonstrieren indes Geschlossenheit im Hinblick auf Harris' Kandidatur. Zu den prominenten Unterstützern zählen die Gouverneure Gavin Newsom, Josh Shapiro und Roy Cooper. Auch die einflussreiche frühere Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, sprach sich für Harris aus und betonte damit ihren weiterhin großen Einfluss innerhalb der Partei. Vom linken Flügel erhält Harris Rückendeckung von Alexandria Ocasio-Cortez. Selbst konkurrierende Politiker wie Gretchen Whitmer haben sich zugunsten von Harris zurückgezogen. Der ehemalige Präsident Barack Obama deutete hingegen lediglich an, dass die Partei einen geeigneten Kandidaten finden werde, ohne Harris konkret zu erwähnen. Finanziell scheint Harris gut gerüstet: Innerhalb weniger Stunden nach Bekanntgabe ihrer Kandidatur meldete die Fundraising-Plattform ActBlue Rekordspenden in Höhe von etwa 50 Millionen US-Dollar. Dies stellt den größten Tag für Online-Spenden für die Demokraten seit der Wahl 2020 dar. Ob Harris gegen Trump erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten. Viele Demokraten hoffen, dass sie zumindest verhindern kann, dass die Republikaner sowohl das Weiße Haus als auch beide Kammern des Kongresses kontrollieren. Denn im Herbst werden neben der Präsidentschaft auch alle Sitze des Repräsentantenhauses sowie rund ein Drittel der Senatssitze neu vergeben. Trump, der älteste Präsidentschaftskandidat in der Geschichte der USA, äußerte unverblümte Kritik an Biden und zweifelte dessen Eignung für jede weitere Amtszeit an. Die Republikaner, die sich kürzlich auf ihrem Parteitag in Milwaukee versammelten, inszenierten Trump nach dem Attentat auf ihn als den Politiker, der das tief gespaltene Land einen könne. Joe Bidens Rücktritt erfolgte nach zunehmender Kritik an seinen öffentlichen Auftritten und einer Corona-Infektion, die ihn zu einer Pause zwang. Letztlich entschied er angesichts des wachsenden Drucks innerhalb seiner Partei, sich zurückzuziehen. Führende Demokraten und internationale Staatsoberhäupter zollen ihm Respekt für seine Entscheidung. Auch First Lady Jill Biden äußerte sich emotional über den Rückzug ihres Ehemanns. Das diesjährige Wahljahr zeigt sich bereits jetzt als außergewöhnlich turbulent. Mit Trump kandidiert ein verurteilter Straftäter für das höchste Amt im Staat, was das Wahlgeschehen weiter polarisiert und für zahlreiche Kontroversen sorgt.