Kamala Harris: Der steinige Weg zur Präsidentschaft
Die Wahlparty der Demokraten ist an der Howard University in Washington D.C. geplant, der Alma Mater von Kamala Harris. Die traditionsreiche Hochschule spielt eine besondere Rolle in ihrem Leben und formte ihre politischen Ambitionen.
Doch Harris, die als erste Frau und erste Schwarze das höchste politische Amt in den USA anstrebt, kämpfte von Anfang an mit einer Herausforderung: Sie muss das Vertrauen der Wähler in einer Rekordzeit gewinnen.
Als unbeliebte Vizepräsidentin musste Harris den „Biden-Schatten“ ablegen und sich als eigene Führungspersönlichkeit positionieren. Der Wahlkampf begann hoffnungsvoll, wurde jedoch bald auf die Probe gestellt.
Trotz ihrer symbolischen Bedeutung als afroamerikanische Spitzenkandidatin und Erbin der Obama-Ära steht Harris weiterhin im Fokus der Kritik. Ihre Gegner zweifeln an ihrer Eignung, ihre Anhänger hoffen auf eine historische Wende.
Harris als „Göre“ und die jungen Wählerinnen
Der Wahlkampf brachte Harris kuriose Momente: Die Popsängerin Charli XCX bezeichnete sie scherzhaft als „brat“ – ein Spitzname, der ihr neuen Coolness-Faktor einbrachte und viral ging.
Doch Harris wurde nicht nur für junge Wählerinnen eine Projektionsfläche. Für viele Frauen verkörpert sie einen Gegenentwurf zur Trump-Ära.
Gerade junge Wählerinnen fürchten die Rückschritte, die eine Trump-Wiederwahl für Frauenrechte und Gesundheitsversorgung mit sich bringen könnte.
Influencerinnen wie Deja Foxx, die Harris öffentlich unterstützen, sprechen von einem „Kampf gegen Trumps konservative Politik“. Die Sorge ist, dass eine weitere Trump-Regierung die Rechte von Frauen massiv beschneiden könnte.
„Trump will die Uhr zurückdrehen“, sagt Foxx und spricht damit vielen jungen Wählerinnen aus dem Herzen. Harris hingegen bietet ihnen die Hoffnung auf einen progressiven Wandel.
Umfragen, Hoffnungen und die entscheidenden Stunden vor der Wahl
In der letzten Woche vor der Wahl brachte eine überraschende Umfrage aus Iowa die dringend benötigte Hoffnung: Die „Iowa Poll“ sieht Kamala Harris im traditionell republikanischen Staat vor Trump.
Diese Umfrage gilt als bedeutend, da sie die Wählerstimmung kurz vor der Wahl widerspiegelt. Frauen und junge Menschen zeigen sich laut der Umfrage besonders aufgeschlossen gegenüber Harris – eine Entwicklung, die für ihre Wahlkampfzentrale zum Hoffnungsschimmer wird.
Dennoch bleibt die Herausforderung groß. Trump hat in den letzten Wochen auch unter traditionellen Wählergruppen der Demokraten, wie Latinos und Schwarzen, wieder Unterstützung gewonnen. Harris steht also nicht nur gegen Trump, sondern auch gegen eine parteiübergreifende Unzufriedenheit.
Historische Wahl oder Rückkehr der Trump-Ära?
Scheitert Kamala Harris in dieser historischen Wahl, wird sie dennoch einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Sie wusste, dass der Erfolg an der Wahlbeteiligung und an der Unterstützung vieler Frauen und junger Menschen hängt.
Sie wagte den Schritt in eine neue Öffentlichkeit und nahm das Risiko in Kauf, sich angreifbar zu machen. Doch ob ihr Einsatz ausreichen wird, hängt letztlich von den letzten Tagen ihrer Kampagne ab.