Kamala Harris wird ihre 'pragmatische' Wirtschaftsphilosophie als 'Kapitalistin' am Mittwoch ausführlich darlegen und dabei ihre mittleren Klassenwerte betonen, während sie und Donald Trump sich über Handels- und Steuerpolitik streiten.
Ein hochrangiger Wahlkampf-Mitarbeiter erklärte, Harris werde ihre Rede im Economic Club von Pittsburgh, im Swing-Staat Pennsylvania, nutzen, um einen scharfen Kontrast zu Trump zu ziehen, ihrem republikanischen Rivalen im Rennen um das Weiße Haus. Harris werde längere Zeit über ihre Wirtschaftsphilosophie sprechen, wie diese ihre Vision und Pläne zum Schutz und zur Erweiterung der Mittelschicht als Präsidentin leitet und wie diese Vision einen grundlegenden Gegensatz zu Trumps wirtschaftlicher Philosophie und Herangehensweise darstellt.
Harris werde ihre Wirtschaftsphilosophie als 'pragmatisch' beschreiben und betonen, dass sie praktische, realistische Lösungen verfolgen werde, fügte der Helfer hinzu. Die Rede am Mittwoch markiert Harris' vierten Besuch in Pittsburgh in Pennsylvania - potentiell der wichtigste Staat in ihrer Bewerbung um die Nachfolge von Joe Biden - seit sie ihre Kampagne im Juli gestartet hat.
Harris steht unter zunehmendem Druck, ihre wirtschaftliche Agenda darzulegen und weit detaillierter zu erklären, wo sie sich von Biden unterscheiden könnte. Die Rede der Vizepräsidentin erfolgt einen Tag nachdem Trump seinen eigenen Plan für einen 'neuen amerikanischen Industrialismus' vorgestellt und Handelspartner gewarnt hat, dass er Jobs und Hersteller aus anderen Ländern in die USA locken würde. Der republikanische Kandidat hat eine protektionistische Wirtschaftsstrategie, umfassende Steuersenkungen und hohe Zölle angepriesen.
Harris hat vorgeschlagen, die Körperschaftssteuer von 21 auf 28 Prozent zu erhöhen, sowie Maßnahmen zur Steigerung des Wohnungsangebots. Darüber hinaus hat sie mehr Steuererleichterungen für Familien mit Kindern und Erstkäufer von Eigenheimen vorgeschlagen. Allerdings haben ihre Pläne zur Eindämmung von Preistreiberei im Lebensmittelsektor Kritik von Ökonomen aus dem gesamten politischen Spektrum hervorgerufen, die warnen, dass die Vorschläge zu schädlichen Marktverzerrungen führen könnten.
Der Wahlkampfhelfer von Harris sagte, die Vizepräsidentin werde erklären, dass sie ihre gesamte Karriere im öffentlichen Sektor verbracht habe - als Staatsanwältin in San Francisco, bevor sie Generalstaatsanwältin von Kalifornien wurde und später in den US-Senat gewählt wurde - sich aber als 'Kapitalistin' betrachte, die 'die Grenzen der Regierung versteht'.
Die Wirtschaft ist nach wie vor eine politische Schwachstelle für Biden und Harris, nachdem die Inflation im Jahr 2022 Mehrjahreshöchststände erreicht hatte. In der jüngsten Financial Times-University of Michigan Ross School of Business-Umfrage gaben lediglich 17 Prozent der registrierten Wähler an, seit Bidens Amtsantritt finanziell besser gestellt zu sein.
Doch die Inflation hat sich abgekühlt und der Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Monaten stark gehalten, und es gibt Anzeichen dafür, dass die Wähler Harris in wirtschaftlichen Fragen zunehmend vertrauen. Laut der neuesten FT-Michigan Ross-Umfrage gaben 44 Prozent der Wähler an, sie vertrauten Harris bei ihrer Handhabung der Wirtschaft, verglichen mit 42 Prozent, die ihr Vertrauen in Trump setzten.