17. November, 2024

Politik

Kamala Harris auf Spendenjagd: Demokratische Strategie nach der Niederlage

Kamala Harris auf Spendenjagd: Demokratische Strategie nach der Niederlage

Nachdem Kamala Harris und die Demokratische Partei in ihrem Wahlkampf gegen Donald Trump mehr als eine Milliarde Dollar gesammelt und dennoch verloren haben, bleiben die Spendenaufrufe unvermindert intensiv. Die Vizepräsidentin bemüht sich weiterhin, Spender für ihre politische Agenda zu gewinnen, auch nach der Wahl.

Die Demokraten wenden sich an Harris' Unterstützer, ohne direkt um die Begleichung möglicher Schulden zu bitten. Stattdessen wird die Aufmerksamkeit auf andere Themen gelenkt: Die Ernennungen des republikanischen Präsidenten und einige noch nicht entschiedene Kongresswahlen stehen dabei im Fokus. Adrian Hemond, ein demokratischer Stratege aus Michigan, berichtet, dass er nach der Wahlniederlage gebeten wurde, bei der Mittelbeschaffung zu helfen.

Das Team von Harris setzt stark auf E-Mail-Kampagnen, um insbesondere Kleinstspender anzusprechen, deren Beiträge meist in der Größenordnung von einigen hundert Dollar liegen. Gleichzeitig werden aber auch größere Spender durch persönliche Anrufe aktiviert. Diese Situation verdeutlicht die finanziellen Herausforderungen eines verlorenen Wahlkampfes und den Bedarf der Demokraten, ihre politische Infrastruktur aufrechtzuerhalten, um der Trump-Administration zu begegnen und sich auf die Zwischenwahlen 2026 vorzubereiten.

Umstritten ist dabei die Ressourcennutzung der Demokraten, die unter anderem Events mit Musikern und anderen Prominenten sowie Anzeigen in unkonventionellen Medien wie der gewölbten Sphere in Las Vegas umfasste. Der interne finanzielle Engpass hat dazu geführt, dass Gehälter für viele leitende Mitarbeiter eingestellt wurden, obwohl diesen eine Bezahlung bis zum Ende des Jahres zugesagt war. Als Entgegenkommen bietet die Kampagne diesen Mitarbeitern an, ihre Krankenversicherung bis Jahresende zu übernehmen.

Ein Dritter, der anonym bleiben möchte, erklärt, dass das erwartete Defizit der Harris-Kampagne im Vergleich zum Umfang des gesamten Wahlkampfs gering ausfalle. Er versichert, die Kampagne habe im Oktober noch 119 Millionen Dollar zur Verfügung gehabt. Patrick Stauffer, der Finanzchef der Kampagne, betont, dass es am Wahltag keine ausstehenden Schulden gegeben habe und auch keine in den nächsten Finanzberichten der Kampagne oder der Demokratischen Partei aufgeführt würden.