07. September, 2024

Politik

Kamala Harris auf dem Vormarsch: Rückenwind und Rekordspenden

Kamala Harris auf dem Vormarsch: Rückenwind und Rekordspenden

US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat als potenzielle Ersatzkandidatin von Joe Biden kräftigen Rückenwind für die bevorstehende Präsidentschaftswahl erhalten. Die 59-jährige Demokratin genießt laut Schätzungen die Unterstützungszusage genügend Delegierter ihrer Partei, um im November gegen den Republikaner Donald Trump anzutreten. In den letzten 24 Stunden sammelte Harris beeindruckende 81 Millionen US-Dollar an Spenden – ein neuer Rekord. Präsident Joe Biden kehrt indes nach seiner Isolation wegen einer Corona-Infektion in sein Privathaus in Washington zurück.

Der Aufstieg von Harris weckt bei den Demokraten neue Hoffnung auf eine Wende im Wahlkampf gegen Trump. Wichtige Parteimitglieder wie Nancy Pelosi haben ihre Unterstützung öffentlich bekundet. Dennoch fehlt bisher die offizielle Rückendeckung der beiden demokratischen Spitzenpolitiker im US-Kongress.

Medienberichten zufolge könnte Harris beim Nominierungsparteitag der Demokraten im August in Chicago zur offiziellen Kandidatin gekürt werden. Die Präsidentenwahl findet am 5. November statt, und Harris hat nach Schätzungen bereits die erforderlichen knapp 2000 Delegiertenstimmen erreicht. Dieser Erfolg ermöglicht es den Delegierten formal, erstmals auch für einen anderen Kandidaten zu stimmen.

Harris bedankte sich in einer Stellungnahme bei den Delegierten für ihre Unterstützung und äußerte ihr Stolz über den Beitrag der Delegierten aus Kalifornien. Pelosi, eine entscheidende Unterstützerin aus Harris' Heimatstaat, stärkte ihr aktuell den Rücken und bekräftigte ihre Unterstützung.

Zusätzliche Unterstützung erhält Harris von prominenten Parteimitgliedern wie den Gouverneuren Gavin Newsom, Josh Shapiro und Roy Cooper. Auch Gouverneurin Gretchen Whitmer trat zugunsten von Harris zurück. Unterstützung aus dem linken Flügel der Partei kommt von der Abgeordneten Alexandria Ocasio-Cortez.

Der ehemalige Präsident Barack Obama äußert sich hingegen noch zurückhaltend, während die demokratischen Spitzenpolitiker Hakeem Jeffries und Chuck Schumer Harris einen guten Start attestierten, jedoch ohne direkte Unterstützung.

Finanziell ist Harris gut gerüstet: Ihr Wahlkampfteam hat in 24 Stunden 81 Millionen US-Dollar gesammelt, was in eine bereits gut gefüllte Wahlkampfkasse von rund 240 Millionen US-Dollar fließt. Präsident Biden, der nach seiner Isolation nach Washington zurückkehrt, wird diese Woche seine Gründe für den Rückzug aus dem Wahlkampf erläutern.

Bei einem Besuch in der Wahlkampfzentrale der Demokraten in Wilmington zeigte Harris bereits, wie sie sich als Gegenkandidatin zu Trump positionieren wird. Sie stellte ihre juristische Erfahrung heraus und machte klar: „Hört mir also zu, wenn ich sage, dass ich Typen wie Donald Trump kenne.“

Auf der anderen Seite schilderte Trumps Vizekandidat J.D. Vance Harris als „eine Million Mal schlimmer als Biden“ und warf ihr vor, die Politik des Amtsinhabers mitzuverantworten. Diese hitzige Auseinandersetzung deutet auf einen intensiven Wahlkampf hin.

Ob Harris am Ende gegen Trump bestehen kann, bleibt abzuwarten. Die Demokraten hoffen jedoch, dass sie zumindest verhindern kann, dass die Republikaner beide Kammern des US-Parlaments kontrollieren.