In Südkalifornien bahnt sich eine Naturkatastrophe von erheblichem Ausmaß an, da die Region rund um Los Angeles in den frühen Morgenstunden des Mittwochs von unkontrolliert brennenden Waldbränden heimgesucht wird. Tausende von Bewohnern wurden zur Evakuierung aufgefordert, und die Behörden bestätigten die ersten Todesfälle infolge der Flammen. Mit dem Sonnenaufgang über Los Angeles intensivierten starke Winde die Feuer an vier separaten Stellen, was den Himmel in einen apokalyptischen Farbton verwandelte. Die Windböen erreichten Geschwindigkeiten zwischen 80 und 130 km/h, so der Nationale Wetterdienst, was die Eindämmung der Feuer fast unmöglich machte. Die Luftqualität in weiten Teilen der Stadt wurde als 'sehr ungesund' eingestuft, und selbst entferntere Stadtteile waren stark von Rauchgeruch beeinträchtigt. Bei einer Pressekonferenz am Mittwochmorgen räumten die Behörden ein, dass sie weiterhin darum kämpften, der sich schnell entwickelnden Situation Herr zu werden. Bisher ist wenig darüber bekannt, wie die Brände entstanden sind oder welche Sachschäden sowie Opferzahlen zu verzeichnen sind. Der erste Brand, der am Dienstagmorgen gegen 10.30 Uhr in dem Gebiet Pacific Palisades ausbrach, breitete sich rasch nach Norden bis Malibu aus und bedrohte auch Gebäude in Santa Monica im Süden, während Funken, getragen von starken Böen, ganze Straßen erfassten. In der Nacht zu Mittwoch wüten drei weitere Feuer in der Region. Gebiete nördlich und östlich von Los Angeles, darunter das San Fernando Valley, Santa Clarita, Altadena und Pasadena, standen in Flammen. Bewohner von Pacific Palisades verständigten sich die Nacht über mit Freunden und Familien, um festzustellen, welche Häuser noch unversehrt seien. Viele Evakuierte suchten Schutz in Santa Monica, nur um weiter nach Süden ausweichen zu müssen, als die Feuer sich weiter ausbreiteten. „Dies ist eine tragische Zeit in unserer Geschichte hier in Los Angeles“, äußerte Polizeichef Jim McDonnell. „Es ist entscheidend, dass wir geduldig bleiben, zusammenhalten und weiterhin Menschenleben retten.“ Mit Ausweitung der Evakuierungsanordnungen entlang der Pazifikküste Richtung Malibu und Santa Monica spitzte sich die Lage zu. Zu den benannten Bränden gesellt sich ein weiterer bei Pasadena, südlich des Angeles National Forest, bekannt als Eaton Brand. Er hat bereits über 900 Hektar Land erfasst und zu 48.000 Evakuierungsanordnungen geführt. Zwei Menschen kamen dabei ums Leben, was sie zu den ersten bekannten Opfern der verheerenden Feuer macht. Im San Fernando Valley erfasste ein dritter Brand mehr als 200 Hektar Land und veranlasste ebenfalls weitreichende Evakuierungen. Die gebündelten Brände haben die Feuerwehreinheiten der Region an den Rand ihrer Kapazitäten gebracht, sodass die Los Angeles Feuerwehr alle Feuerwehrleute in Bereitschaft rief. Berichten zufolge blieben im Bereich des Altadena Feuers teilweise ganze Viertel ohne einsatzfähige Feuerwehrleute, da die Ressourcen der Abteilungen extrem erschöpft sind.