Kalifornische Weine haben zweifellos einen ausgezeichneten Ruf. Dennoch stellt sich oft die Frage, warum sich in Empfehlungen für preiswerte Weine unter 20 Dollar so wenige kalifornische Exemplare finden. Die Antwort darauf ist vielschichtig und beginnt bei der Qualität der Weine. Unter den vielen Flaschen, die unter dieser Preisschwelle auf dem Markt sind, entspricht die Mehrzahl nicht den hohen Standards, die in anderen Weinregionen der Welt, einschließlich der USA, erreicht werden. Obwohl Kalifornien großartige Weine produziert, sind diese in der Regel teurer als vergleichbare europäische Weine. Dieses Preisgefälle führt dazu, dass kalifornischer Wein in der mittleren Preisklasse von 20 bis 40 Dollar lediglich begrenzt vertreten ist. Besonders in New York lassen sich jedoch exzellente Weine aus Kalifornien finden, die in dieses Segment fallen. Ein entscheidender Grund für diese Diskrepanz liegt in den kulturellen Unterschieden zwischen dem europäischen und amerikanischen Weinbau. Europa kann auf eine lange Tradition und eine enorme Vielfalt in der Weinproduktion zurückblicken. Jede Weinregion innerhalb der europäischen Länder produziert unterschiedliche Weine, basierend auf jahrhundertelangen Traditionen und einer Vielzahl autochthoner Rebsorten. Europäische Winzer, oft kleine Produzenten, legen großen Wert auf ihr Erbe und bewirtschaften ihre Weinberge mit großer Sorgfalt. Diese kleine, oft unbekannte Regionen und Rebsorten sorgen dafür, dass die Weine verhältnismäßig günstig bleiben. In Kalifornien hingegen dominieren bekanntere Rebsorten und renommierte Weinberge, was die Preise in die Höhe treibt.