24. September, 2024

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Kalifornien verklagt ExxonMobil wegen irreführender Plastikrecycling-Botschaften

Kalifornien verklagt ExxonMobil wegen irreführender Plastikrecycling-Botschaften

Die kalifornische Regierung hat rechtliche Schritte gegen den Öl- und Gaskonzern ExxonMobil eingeleitet. Auslöser dieser Klage sind mutmaßlich irreführende Kampagnen des Unternehmens zur Wirksamkeit ihres Recyclingprogramms und dessen Rolle in der globalen Plastikverschmutzungskrise.

Die formelle Klage basiert auf einer fast zweijährigen Untersuchung und wurde beim Superior Court im San Francisco County eingereicht. Der 147 Seiten umfassende Bericht deutet auf die vermeintlich falsche Vermarktung des „Advanced Recycling“-Programms von Exxon hin. Laut den Ermittlungen soll Exxon gewusst haben, dass das Programm nur einen minimalen Bruchteil des produzierten Plastikabfalls verarbeiten kann, während der Großteil des Abfalls in Brennstoff umgewandelt wird.

Generalstaatsanwalt Rob Bonta äußerte im Rahmen der Climate Week in New York City schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen. Er beschuldigte Exxon, die Öffentlichkeit hinsichtlich der Grenzen des Recyclings getäuscht zu haben. Bonta forderte das Gericht auf, Exxon für seine über Jahrzehnte hinweg betriebene Täuschung verantwortlich zu machen.

Exxon kontert diese Vorwürfe und kritisiert Kaliforniens Recycling-Programm. Ein Unternehmenssprecher betonte, dass Exxon in den letzten Jahren über 60 Millionen Pfund Plastikabfall in Rohmaterialien umgewandelt habe, wodurch diese nicht auf Deponien landeten. Gleichzeitig wirft Exxon den kalifornischen Behörden vor, wiederrum nicht effektiv gegen die Recyclingprobleme vorgegangen zu sein.

Parallel zur staatlichen Klage haben auch Umweltgruppen wie der Sierra Club eine ähnliche Klage im gleichen Gericht eingereicht. Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, unterzeichnete zudem ein Gesetz, das ab 2026 Plastiktüten bei Supermarktkassen abschaffen soll.