Die massiven Waldbrände rund um die kalifornische Metropole Los Angeles fordern die Region in beispielloser Weise heraus. Eine riesige Fläche von etwa 16 Quadratkilometern ist bereits den Flammen zum Opfer gefallen. Unverminderter starker Wind mit Geschwindigkeiten von bis zu 96 km/h verschlechtert die Bedingungen erheblich und behindert die Brandbekämpfung aus der Luft. Selbst prominente Persönlichkeiten sind unter den rund 30.000 Menschen, die ihre Häuser verlassen mussten. Eine Feuerwehrfrau wurde bei den Löscharbeiten verletzt, berichtet der US-Sender ABC.
Der Stadtteil Pacific Palisades ist besonders schwer von den Bränden betroffen, während ein weiteres gefährliches Feuer seinen Ursprung in der Nähe von Pasadena hat und innerhalb kurzer Zeit auf vier Quadratkilometer Fläche expandiert ist. Die Winde machen einen Einsatz von Löschflugzeugen nahezu unmöglich, da das Löschmittel nicht gezielt genug verteilt werden kann. Diese schwierige Wettersituation zwingt die Feuerwehr dazu, ihren Fokus auf die Rettung von Menschenleben zu legen, so ein Sprecher im CNN-Interview. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom hat über 1.400 Feuerwehrleute im Einsatz und rief zu Verstärkungen auf. Rund 300.000 Haushalte sind bereits ohne Strom, weitere Ausfälle könnten folgen.
Vom Westen Los Angeles bis hinüber nach Pacific Palisades zwingt die Lage Menschen zur Flucht aus ihren Häusern, während Behörden von brennenden Gebäuden berichten. Schwere Verkehrsbehinderungen und Staus erschweren das Vorankommen von Rettungsfahrzeugen, die in einigen Fällen Autos mit Bulldozern aus dem Weg räumen mussten, so ein Bericht des Senders KTLA.
Erneut zeigt das Wetter sein raues Gesicht, dichte Rauchwolken verdüstern den Himmel über Los Angeles, während der Gouverneur den Notstand ausruft. Veranstaltungen in Hollywood wurden abgesagt, darunter Filmvorstellungen und Nominierungszeremonien, wie der Hollywood Reporter mitteilt. Regisseur Guillermo del Toro musste selbst sein Haus räumen lassen. Schauspieler James Woods versichert auf X, dass er in Sicherheit ist, obwohl das Schicksal seines Hauses ungewiss bleibt.
Kalifornien hat in den letzten Monaten kaum Regen gesehen, was die höchste Warnstufe für Waldbrände rechtfertigt. Die Erinnerungen an den verheerenden Brand in Malibu im vergangenen Dezember sind noch lebhaft. Der aktuelle Ausnahmezustand zeigt die Dringlichkeit des Handelns, während Städte versuchen, der Naturgewalt zu trotzen.