Die jüngsten Entwicklungen auf dem Kakaomarkt haben trotz spürbarer Preisrekorde die Importbewegungen nach Deutschland nur geringfügig beeinflusst. Laut aktuellen Daten des Statistischen Bundesamts ist das Importvolumen in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres um 1,6 Prozent auf insgesamt 540.400 Tonnen zurückgegangen. Der Blick auf die Preisentwicklung offenbart jedoch drastische Steigerungen: Im Oktober lagen die Preise für importierten Kakao in all seinen Verarbeitungsstufen fast doppelt so hoch wie im Vorjahr. Bereits im April erlangten Kakaobohnen Preise, die mehr als das Dreifache des Vorjahresniveaus erreichten. Ursache sind Ernteausfälle, insbesondere in den westafrikanischen Anbauregionen. Rund ein Drittel der deutschen Kakaoimporte stammt aus der Elfenbeinküste, was die regionale Konzentration der Beschaffung verdeutlicht. Trotz dieser erheblichen Preissteigerungen bleibt die Schokolade, eine der beliebtesten Süßigkeiten der Deutschen, auf den Einkaufslisten präsent. Untersuchungen des Preisvergleichsportals Smhaggle suggerieren, dass die Konsumenten die gestiegenen Kosten überwiegend hinnehmen. Allerdings verzeichneten die Marktforscher von NIQ einen leichten Rückgang der Verkaufszahlen um 1,3 Prozent im Jahresvergleich. Bemerkenswert ist, dass die deutsche Süßwarenindustrie im Vorjahr ein produktives Jahr verbuchte: Es wurden 1,14 Millionen Tonnen kakaohaltiger Schokoladenprodukte hergestellt, was eine Produktionssteigerung von 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Der Marktwert dieser Waren betrug beeindruckende 6,48 Milliarden Euro.