Die Kaffeepreise haben ein Rekordniveau erreicht und könnten weiter steigen. Verantwortlich dafür sind unwetterbedingte Ernteausfälle und ein internationaler Wettlauf um die verfügbare Ware. Dieser Preissprung betrifft sämtliche Kaffeepreise, von hochwertigen Arabica-Spezialitäten bis hin zu robustem Instantkaffee, was den täglichen Konsum merklich verteuern dürfte. Der globale Maßstab für Arabica-Kaffee, die Arabica-Kaffee-Futures für März 2025, schlossen kürzlich 4,6 % höher bei der Intercontinental Exchange (ICE) und markierten damit den höchsten Stand seit 1977. Diese Futures sind im laufenden Jahr bereits um über 70 % gestiegen. Gleichzeitig endeten die ICE-Robusta-Kaffee-Futures, die als kostengünstigere Variante gelten, um 6,9 % höher und haben in diesem Jahr eine Steigerung von 80 % erlebt. Nestlé, der weltweit größte Kaffeehersteller, hat angekündigt, die Preise zu erhöhen, um die gestiegenen Kosten weiterzugeben. Die Verbraucher spüren die Auswirkungen bereits deutlich: Daten des US-amerikanischen Bureau of Labor Statistics zeigen, dass die Kaffeepreise für städtische Verbraucher zwischen Juli 2021 und Februar 2023 erheblich gestiegen sind und weiterhin hoch bleiben. Jason Miller, Professor für Lieferkettenmanagement an der Michigan State University, erklärte gegenüber Business Insider, dass hohe Kaffeepreise den US-Konsumenten sicherlich nicht helfen. Die Ursache für den Preisanstieg liegt unter anderem in ungewöhnlich schlechtem Wetter in Brasilien, dem weltweit größten Kaffeeproduzenten. Brasilianische Kaffeebauern sind zögerlich, ihre Bohnen zu verkaufen, da sie auf noch höhere Preise spekulieren, nachdem sie bereits 70 % ihrer aktuellen Ernte verkauft hatten. Die schlimmste Dürre seit 70 Jahren traf August und September, sodass die brasilianischen Landwirte aufgrund der Ernteaussichten auf weiter steigende Preise wetten. Zwar folgten der Trockenperiode starke Regenfälle, die das Blühen der Bäume förderten, nun besteht jedoch Unsicherheit, ob die Blüten richtig heranreifen und die begehrten Kaffeebohnen bilden. Guilherme Morya, ein führender Analyst für Getränke bei Rabobank, warnte, dass die Unsicherheit rund um Brasiliens aktuelle Wachstumsperiode signifikante Bedenken über die Menge der für das nächste Vermarktungsjahr zu produzierenden Bohnen aufkommen lässt.