Die globalen Rohkaffeepreise haben in dieser Woche einen Rekordstand erreicht und verzeichnen in diesem Jahr einen Anstieg von etwa 80 Prozent. Ausschlaggebend dafür sind ungünstige Wetterbedingungen in den wichtigsten Anbauländern Brasilien und Vietnam, die erhebliche Auswirkungen auf die Kaffeeernten haben werden. Verbraucher weltweit müssen mit Preissteigerungen rechnen, die schon ab Ende März spürbar werden könnten.
JDE Peet's, einer der weltweit größten Kaffeeanbieter, plant für nächstes Jahr eine Preiserhöhung um durchschnittlich 30 Prozent in Brasilien. Dies bestätigten zwei Händler unter Berufung auf interne Dokumente des Unternehmens. JDE Peet's, zu dessen Marken Jacobs, L'Or, Tassimo und Douwe Egberts gehören, steht exemplarisch für eine Industrie, die mit den Herausforderungen steigender Rohstoffkosten kämpft. Ein Sprecher des Unternehmens war nicht für eine unmittelbare Stellungnahme erreichbar.
Neben JDE Peet's haben auch andere Kaffeeunternehmen in Brasilien wie 3 Coracoes und Melitta Preiserhöhungen bekanntgegeben. 3 Coracoes, ein Joint Venture zwischen Sao Miguel und der israelischen Strauss-Gruppe, wird die Preise im Januar um 11 Prozent anheben, nachdem bereits im Dezember um 10 Prozent erhöht wurde. Melitta hob die Preise ebenfalls um 25 Prozent an, nach einer vorherigen Erhöhung um 12 Prozent.
Diese Entwicklungen sind Teil eines größeren Trends, bei dem Supermarktkunden spätestens Ende März mit höheren Preisen konfrontiert werden. Der Chef von Nestle, dem weltweit größten Kaffeeunternehmen, musste in diesem Jahr seinen Posten räumen, nachdem der Vorstand mit schwachem Umsatzwachstum und einem Verlust an Marktanteilen unzufrieden war.
Während die Nachfrage nach Kaffee im Allgemeinen als wenig elastisch gilt, könnten steigende Preise in Entwicklungsländern dazu führen, dass Konsumenten weniger davon konsumieren. Händler erwarten, dass die Nachfrage von Röstereien langsamer wächst, da diese auf hohe Preise mit Bestandsabbau reagieren können.