Die Kaffeepreise an den New Yorker Börsen erreichen derzeit ein erstaunliches Hoch, während globale Bedenken über das Angebot den Markt dominieren und die Kurse auf den höchsten Stand seit über vier Jahrzehnten treiben. Insbesondere die Arabica-Bohnen, die für ihre Verwendung in Spezialkaffees geschätzt werden, erreichten am Mittwoch einen Preis von 3,1845 US-Dollar pro Pfund. Damit liegen die meistgehandelten Futures so hoch wie nie mehr seit 1977, was in diesem Jahr bereits einen Preisanstieg von fast 70 % bedeutet. Einen großen Anteil an diesem Preisanstieg trägt die schwere Dürre, die Brasilien Anfang des Jahres heimsuchte und Befürchtungen über die Produktion des Landes schürte. Zusätzlich gibt es Sorgen um die Versorgung aus Vietnam, nachdem ein wichtiges Kaffeeanbaugebiet erst mit Trockenheit während der Wachstumsperiode und dann mit starken Regenfällen zu Beginn der Ernte belastet war. Brasilien und Vietnam sind die weltweit größten Kaffeeproduzenten. Diese Entwicklungen stellen nicht nur eine Belastung für Cafés und Kaffeeröster dar, sondern erhöhen letztlich auch die Kosten für Verbraucher. Der größte Kaffeekonzern der Welt, Nestle, hat bereits im November angekündigt, die Preise zu erhöhen und Verpackungen zu verkleinern, um dem Anstieg der Bohnenpreise entgegenzuwirken. Auch die Robusta-Kaffeefutures in London verzeichneten einen beeindruckenden Anstieg und legten in diesem Jahr um etwa 85 % zu.