Der Kaffeekonsum in Deutschland kehrt auf Vor-Pandemie-Niveau zurück. Im vergangenen Jahr wurden durchschnittlich 163 Liter pro Kopf getrunken, wie der Deutsche Kaffeeverband mitteilte. Insbesondere ganze Bohnen und löslicher Kaffee gewinnen an Beliebtheit, und das Interesse an nachhaltig zertifizierten Kaffees nimmt weiter zu. Die Mixtures, eine Mischung aus löslichem Kaffee, Zucker und Milchpulver, haben sich dabei als besonders nachgefragtes Segment etabliert. Ihren Ursprung haben diese Einzelportionen in einem sich rasant entwickelnden Markt, der letzten Endes um sagenhafte sechs Prozent zulegte.
Holger Preibisch, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Kaffeeverbandes, berichtete von einem bemerkenswerten Trend zu nachhaltigen Produkten. Bio-Siegel, Fairtrade- und Rainforest-Alliance-Zertifizierungen sind auf dem Vormarsch. Jede fünfte Kaffeepackung trägt bereits ein Nachhaltigkeitssiegel, und der Markt hierfür verzeichnete jüngst ein Plus von 8,6 Prozent. Auch der Außer-Haus-Konsum zieht leicht an, sei es zum Mitnehmen, am Arbeitsplatz oder in gastronomischen Einrichtungen, dort stieg der Konsum um etwa ein Prozent.
Doch der Genuss hat seinen Preis. Tchibo, eine führende Größe im Kaffeemarkt, erhöhte die Preise um 50 Cent bis 1 Euro pro Pfund ab Mitte Februar. Der Preisanstieg ist auch auf die Auswirkungen des Klimawandels zurückzuführen, der die Kaffeewelt weiterhin vor Herausforderungen stellt. Experten, wie Carlos Mera von der Rabobank in London, prognostizieren vor allem bei billigeren Großpackungen Steigerungen von mindestens 30 Prozent. Schlechte Ernten im Schlüsselanbauland Brasilien unterstreichen die Dringlichkeit eines nachhaltigen Wandels in der Branche.