In Deutschland hat sich der Konsum von Kaffee pro Kopf im vergangenen Jahr auf das Niveau vor der Corona-Pandemie eingependelt. Laut dem Deutschen Kaffeeverband wurden durchschnittlich 163 Liter pro Person erreicht. In den beiden Vorjahren 2021 und 2022 lag der Verbrauch mit 169 Litern pro Kopf auf einem Höchststand. Für 2024 zeigt sich eine stärkere Nachfrage bei ganzen Bohnen, löslichem Kaffee und nachhaltig zertifizierten Produkten.
Während klassischer löslicher Kaffee einen Anstieg von rund zwei Prozent verzeichnete, erfreut sich das Segment der sogenannten Mixtures wachsender Beliebtheit. Diese Einzelportionen, die häufig bereits mit Zucker und Milchpulver angeboten werden, steigerten ihren Absatz im letzten Jahr um etwa sechs Prozent und haben sich über die letzten zehn Jahre verdoppelt.
Ein Aufwärtstrend ist auch bei nachhaltig zertifizierten Kaffees zu erkennen. Der Kaffeeverband berichtet von einer Zunahme um 8,6 Prozent bei Produkten mit Bio-Siegel, Fairtrade- oder Rainforest-Alliance-Zertifizierung. Mittlerweile ist etwa jede fünfte Kaffeepackung mit einem Nachhaltigkeitssiegel versehen. Der Außer-Haus-Konsum zeigt ebenfalls leichte Wachstumsraten, mit einem Anstieg um etwa ein Prozent.
Der Anstieg des Kaffeegenusses könnte zukünftig tiefer in die Geldbeutel der Verbraucher greifen. Das Kaffeeunternehmen Tchibo hat bereits Preissteigerungen angekündigt, die ab Mitte Februar je nach Sorte einen Aufschlag von 50 Cent bis 1 Euro pro Pfund vorsehen. Agrarökonomen, wie Carlos Mera von der Rabobank in London, prognostizieren für 2025 einen Preisanstieg von mindestens 30 Prozent für Großpackungen von Kaffee der unteren Preisklasse. Auch die Auswirkungen des Klimawandels setzen den Kaffeekulturen zu, besonders in Brasilien, wo die Ernten zuletzt stark zurückgegangen sind.