In einem bemerkenswerten Schritt hat Ramzan Kadyrov, der pro-kremlische Führer Tschetscheniens, seine Bereitschaft erklärt, im Fall eines Ausfalls russischer Weizenlieferungen nach Syrien einzuspringen und die Versorgung sicherzustellen. Diese Aussage kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Berichte über die Unterbrechung eben jener Lieferungen aufgrund politischer Unsicherheiten in Syrien bekannt wurden, nachdem zwei Schiffe mit russischem Weizen ihr Ziel nicht erreichten.
Kadyrov versicherte in einem auf seinem Telegram-Kanal veröffentlichten Beitrag jedoch, dass die staatlich unterstützten russischen Lieferungen nach Syrien nicht betroffen seien. Er betonte, dass er im Falle "unmöglicher und unglaublicher" Umstände bereit sei, Verantwortung zu übernehmen und sicherzustellen, dass Syrien die benötigten Weizenmengen erhält.
Obwohl Russland als weltweit führender Weizenexporteur komplizierte finanzielle und logistische Abläufe benötigt, um die westlichen Sanktionen zu umgehen, bleibt unklar, welcher Anteil an Weizen tatsächlich staatlich unterstützt wird. Kadyrov ließ offen, wie er potenzielle Lieferungen organisieren und finanzieren würde, erwähnte jedoch, dass ein nach seinem verstorbenen Vater benannter Wohltätigkeitsfonds bereits humanitäre Hilfe und den Wiederaufbau von Moscheen in Syrien unterstützt habe.
Analysten schätzen die russischen Weizenlieferungen nach Syrien in dieser Saison auf 300.000 Tonnen, wobei das Land Platz 24 unter den Abnehmern einnimmt. Insgesamt werden Syriens Weizenimporte auf etwa 2 Millionen Tonnen geschätzt. Angesichts einer Bevölkerung von über 23 Millionen Menschen könnte ein Lieferausfall erhebliche Folgen haben. Die Gespräche über die Lieferungen zwischen russischen und syrischen Vertretern laufen weiter.