03. Februar, 2025

Politik

Kabel-Mysterium in der Ostsee: Einst beschlagnahmtes Frachtschiff wieder unterwegs

Kabel-Mysterium in der Ostsee: Einst beschlagnahmtes Frachtschiff wieder unterwegs

Die Ermittlungen in der Ostsee rund um die Beschädigung von unterseeischen Kabeln bleiben spannend. Jüngst verkündeten die schwedischen Behörden, dass das unter Verdacht stehende Frachtschiff, die "Vezhen", wieder freigegeben wurde. Ursprünglich hatte man dem Schiff Sabotage untergeschoben, nachdem Ende Januar ein Schaden an einem Datenkabel zwischen Lettland und Schweden aufgetreten war. Doch der Verdacht hat sich nicht bestätigt, wie die schwedische Staatsanwaltschaft nun mitteilte.

Das bulgarische Unternehmen, dem die "Vezhen" gehört, bestritt von Anfang an jegliche Schuldzuweisung und berief sich dabei auf schlechtes Wetter als Ursache. Die schwedischen Ermittler unter der Leitung von Staatsanwalt Mats Ljungqvist stellten nun fest, dass es tatsächlich eine Mischung aus ungünstigen Wetterbedingungen und unzureichender Ausrüstung und Seemannschaft war, die den Kabelbruch verursachten. Der Fall wird jedoch noch nicht zu den Akten gelegt, denn die Untersuchung der Schäden setzt sich fort.

Spannung bietet nicht nur das aktuelle Verfahren, sondern auch die Häufung von Kabelschäden in der Ostsee. Besonders im Fokus standen dabei Glasfaserkabel zwischen Helsinki und Rostock, die bereits mehrfach beschädigt wurden. Schatten fliegen über dem Verdacht, dass Schiffe mit Absicht Kabel am Meeresgrund durch Ankerbewegungen zerstören. Besonders Russland gerät ins Visier: Mit seiner sogenannten Schattenflotte, die von Sanktionen unberührt bleibt, könnte es kalkulierte Störungen durchführen. Diese Flotte besteht aus Tankern und Frachtschiffen, deren Besitzverhältnisse verschleiert sind und die möglicherweise den kriegerischen Bestrebungen des Kremls dienen.