19. September, 2024

Politik

K-Frage der Union: Wüst aus dem Rennen, Merz und Söder im Zweikampf

K-Frage der Union: Wüst aus dem Rennen, Merz und Söder im Zweikampf

In der Debatte um die Kanzlerkandidatur der Union zeichnet sich ein klarer Zweikampf zwischen Friedrich Merz und Markus Söder ab. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst hat sich aus dem Rennen genommen und betont, dass er 'aktuell und unter den gegebenen Umständen' nicht zur Verfügung steht. Mit Wüsts Entscheidung bleibt nun nur noch Merz und Söder im Rennen. Friedrich Merz als CDU-Vorsitzender hat das Erstzugriffsrecht, hält sich aber bedeckt, während CSU-Chef Markus Söder offensiv seine Ambitionen bekundet hat, insbesondere durch seine Aussagen beim Gillamoos-Volksfest. Der Zeitpunkt der Entscheidung bleibt weiterhin offen. Merz hat stets vom 'Spätsommer' gesprochen, während andere wie CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann nun vom 'Frühherbst' ausgehen. Wahrscheinlich ist, dass die Entscheidung zeitnah nach der Brandenburg-Wahl fallen wird, wobei die Landesvorsitzenden der CDU eingebunden werden sollen. Hendrik Wüst hat sich klar hinter Merz gestellt und unterstrichen, dass eine Geschlossenheit der Union notwendig sei, um die aktuelle 'schlechteste Bundesregierung in seiner 75-jährigen Geschichte' abzulösen. Wüst betonte, dass er sich zwar auf seine Aufgaben in Nordrhein-Westfalen konzentrieren wolle, aber dennoch bereit sei, Verantwortung auf Bundesebene zu übernehmen, wenn dies notwendig werden sollte. Die Kritik an der Bundesregierung und der Appell zur Geschlossenheit der Union standen im Mittelpunkt von Wüsts Aussagen. Er erinnerte an den Bundestagswahlkampf 2021, bei dem das Zerwürfnis zwischen Söder und dem damaligen CDU-Chef Armin Laschet letztlich zur Niederlage der Union geführt hatte. Um eine Wiederholung dieses Szenarios zu vermeiden, müsse die Union jetzt geschlossen handeln. Die Umfragewerte zeigen eine Präferenz für Söder und Merz, während Wüst stets eine Nebenrolle gespielt hat. Mit seiner klaren Unterstützung für Merz und dem betonten Wunsch nach Einheit innerhalb der Union will Wüst einen erneuten Wahlsieg der SPD unter Olaf Scholz verhindern und die Chancen der Union bei der nächsten Bundestagswahl steigern.