22. Februar, 2025

Wirtschaft

Juwelierbranche trotz rückläufiger Kundenzahl nahezu stabil

Juwelierbranche trotz rückläufiger Kundenzahl nahezu stabil

Die deutschen Juwelier- und Uhrenfachgeschäfte trotzen einem Kundenrückgang, wie aus den aktuellen Zahlen des Branchenverbands BVJ hervorgeht. Der Umsatz sank im letzten Jahr um 1,2 Prozent auf etwa 5,26 Milliarden Euro – ein Rückgang, der im Vergleich zu den starken Vorjahren fast unerheblich wirkt. Nach dem pandemiebedingten Umsatzsprung im Jahr 2022 verharrte die Branche auf einem neuen, hohen Niveau, das sich auch 2023 fortsetzte. Branchenpräsident Stephan Lindner gibt sich dennoch optimistisch: „Verglichen mit anderen Branchen geht es uns verhältnismäßig gut.“ Die Herausforderung bestehe allerdings in der abnehmenden Kundenzahl, die „nicht zufriedenstellend“ sei.

Die Durchschnittspreise der Schmuckstücke haben in der Zwischenzeit einen deutlichen Anstieg verzeichnet, zum Teil aufgrund gestiegener Rohstoffkosten. Trotz der Preisentwicklung bleiben Gold und Diamanten populär, während bei Uhren das Interesse an Top-Modellen leicht nachgelassen hat, hochwertige Mechanik aber nach wie vor gefragt ist. Uhren sorgten im Jahr 2024 für einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro im Fachhandel, während Schmuckstücke eine Einnahme von über vier Milliarden Euro generierten.

Auch die deutsche Schmuck- und Uhrenindustrie vermeldet stabile Werte. Die Exporte von Schmuck-, Gold- und Silberwaren nahmen zwar leicht auf 5,1 Milliarden Euro ab, während die Uhrenexporte leicht auf 1,9 Milliarden Euro stiegen. Der Branchenverband BVSU aus Pforzheim hebt hervor, dass der gestiegene Goldpreis die Umsatzstatistiken verschönert hat.

Dennoch trübt sich die Branche insgesamt etwas ein. Eine Konsumflaute auf wichtigen internationalen Märkten, gepaart mit Inflation und einem hohen Lohnniveau, belasten die Betriebe. Besonders der hohe Goldpreis stellt eine zusätzliche Herausforderung dar.