19. September, 2024

Wirtschaft

Justizministerium verklagt Schifffahrtsunternehmen nach Brückeneinsturz in Baltimore

Justizministerium verklagt Schifffahrtsunternehmen nach Brückeneinsturz in Baltimore

Das US-Justizministerium hat nach dem verheerenden Einsturz der Francis Scott Key Bridge in Baltimore Klage gegen die Eigentümer und Betreiber des Containerschiffes "Dali" eingereicht. Die Behörde fordert eine Entschädigung von mehr als 100 Millionen US-Dollar, die etwa 89,8 Millionen Euro entspricht, für die entstandenen Kosten durch das Unglück.

Im März hatte die "Dali" einen Stützpfeiler der knapp 2,5 Kilometer langen vierspurigen Brücke gerammt, was zum Einsturz des Bauwerks führte. Bei dem tragischen Unfall verloren sechs Bauarbeiter, die gerade Reparaturen an der Brücke durchführten, ihr Leben. Die nachfolgende Untersuchung durch das FBI ergab, dass das Schiff aufgrund eines Stromausfalls manövrierunfähig war.

Der Hafen von Baltimore war durch die andauernden Trümmerarbeiten monatelang nur eingeschränkt nutzbar. Erst Mitte Mai konnte das havarierte Schiff von der Unfallstelle entfernt werden. Teile der Brücke waren auf den Frachter gestürzt, was den Abtransport erheblich verzögerte.

"Dies war eine völlig vermeidbare Katastrophe, verursacht durch eine Reihe von äußerst vorhersehbaren Fehlern", erklärte das US-Justizministerium. Es klagt zwei in Singapur ansässige Unternehmen aus der globalen Schifffahrtsbranche an, systematisch technische Mängel am Schiff ignoriert zu haben, um Kosten zu sparen und dadurch das Risiko eines Stromausfalls erheblich erhöht zu haben.

Neben der Entschädigungsforderung betonte das Justizministerium, dass die finanziellen Folgen des Unglücks nicht den amerikanischen Steuerzahlern aufgebürdet werden sollten. Zusätzlich geht es um "Schadenersatz mit Strafcharakter", um ähnliche Missstände in der Zukunft zu vermeiden.