In einem epochalen Schritt haben das US-Justizministerium gemeinsam mit verschiedenen Bundesstaaten weitreichende Änderungen für die Geschäftspraktiken von Alphabets Google vorgeschlagen. Ziel der Maßnahmen ist es, das illegale Monopol des Tech-Riesen im Bereich der Online-Suche einzudämmen. Besonders ins Auge fällt die Forderung nach einem Verkauf des Chrome-Webbrowsers. In einem gerichtlichen Dokument erhoben die Kartellwächter Mitte der Woche den Anspruch, dass Google seinen Chrome-Browser veräußern müsse. Dies ist eine Reaktion auf ein früheres Urteil, welches feststellte, dass der Browser Googles Dominanz zementiere. Ebenfalls wird eine Abspaltung des Android-Betriebssystems in Betracht gezogen, obwohl man mit Widerstand seitens Google rechnet. Alternativ stehen jedoch auch Beschränkungen der Geschäftseinheit zur Diskussion. Nach Angaben der Kläger zielt die empfohlene Veräußerung darauf ab, Googles Kontrolle über diesen zentralen Zugangspunkt zur Online-Suche zu beenden und konkurrierenden Suchmaschinen den Zugang zu einem essenziellen Internet-Gateway zu erleichtern. Der detaillierte Vorschlag unterbreitet dem US-Bezirksrichter Amit Mehta verschiedene Optionen, die verlorene Wettbewerbssituation wiederherzustellen. Im Frühling des kommenden Jahres wird der Richter entscheiden, welche Maßnahmen Google umzusetzen hat. Weitere Forderungen umfassen die Lizenzierung von Googles Basisdaten sowie Suchergebnissen an potenzielle Wettbewerber. Damit sollen diese ihre Produkte verbessern können. Des Weiteren sollen Websites die Möglichkeit erhalten, sich besser gegen die Nutzung durch Googles KI-Produkte zu wehren, und Werbetreibende sollen mehr Kontrolle darüber erhalten, wo ihre Anzeigen erscheinen. Google weist die Vorschläge des Justizministeriums als "radikal" zurück und argumentiert, dass diese sowohl Verbrauchern als auch Unternehmen, die ihre Dienste nutzen, schaden würden.