21. September, 2024

Sports

Justin Verlander: Eine emotionale Karriere auf der Kippe

Justin Verlander: Eine emotionale Karriere auf der Kippe

Eine Stadionbeschallung aus Eminems "Till I Collapse" verkündet seit sechs Sommern Justin Verlanders Ankunft auf dem Mound im Minute Maid Park und signalisiert der Menge, dass ein weiteres Kapitel seiner dominanten Karriere beginnt. Doch die Vorstellung des Cooperstown-Anwärters am Freitagabend stimmte die Fans der Houston Astros nachdenklich. Verlander, dessen Karriere die Astros in eine neue Ära katapultiert hat und sie zu mehreren Meisterschaftsläufen führte, scheint nun an einem Wendepunkt angekommen zu sein. Trotz einer illustren Bilanz mit einem ERA von 2,90 in 78 Heimstarts, steigt seine aktuelle ERA nach einem ernüchternden 4 2/3-Inning-Auftritt auf 5,55 – weit entfernt vom üblichen Standard des 40-jährigen Right-Handers. „Ich möchte für das Team ein Gewinn sein“, erklärte Verlander nach dem Spiel. „Um das zu sein, muss ich Pitchen und herausfinden, wo ich stehe.“ Für ein Team, das die World Series anstrebt, ist die aktuelle Version von Verlander jedoch kein Asset. Seine jüngsten Auftritte, insbesondere seit seiner Rückkehr von einer Nackenverletzung, lassen ihn verletzlicher erscheinen als je zuvor. Manager Joe Espada verweigerte einen Kommentar über Verlanders Playoff-Tauglichkeit, was auf eine schwierige Entscheidung hindeutet. Verlander selbst erkennt die Herausforderungen. Bemerkenswerte Konkurrenten wie Hunter Brown, Framber Valdez und Yusei Kikuchi übertrumpfen ihn derweil klar. Zudem schimmerte Hoffnung in den ersten Innings des Freitags, als Verlander solide startete und nur 20 Pitches für die ersten beiden Frames benötigte. Doch die sechs kassierten Runs markierten einen seiner schlechtesten Heimstarts. Obwohl Verlander sich weiter als Teil der Mannschaft sieht und weiterhin seine Einsätze plant, bleibt fraglich, ob er in den Playoffs eine Rolle spielen wird. Die in letzter Zeit präsentierten Leistungen sprechen jedoch eine deutliche Sprache. Ebenso die Tatsache, dass Verlander aufgrund verpasster Spiele seine vertragliche Option für 2025 aller Voraussicht nach nicht ziehen wird. „Ich liebe dieses Team und möchte ein Teil ihres Erfolgs sein“, betonte Verlander. Sein tränenreicher Abschied vom Mound am Freitag brachte emotionale Reaktionen der 39.666 anwesenden Fans, die ihm eine standing ovation zollten. Ob dies tatsächlich das letzte Heimspiel von Verlander im Trikot der Astros war, wird die Zeit zeigen. Eines ist jedoch klar: Seine bisherige Leistung und Hingabe haben ihm einen festen Platz in der Geschichte des Franchises gesichert.