Der niederländische Online-Lieferdienst Just Eat Takeaway plant, seine Notierung an der Londoner Börse bis zum 27. Dezember aufzugeben, um Kosten und Komplexität zu reduzieren. Das Unternehmen, das hauptsächlich in Amsterdam gelistet ist, folgt damit einer Reihe anderer Firmen, die sich aus dem britischen Handelsplatz zurückgezogen haben, darunter Tui, GE Aerospace und Unisys.
Der Schritt, der nach einer Überprüfung der optimalen Handelsplätze erfolgte, stellt einen weiteren Schlag für den Londoner Markt dar. Auch Unternehmensgruppen wie CRH und Flutter haben ihre Hauptnotierungen in die USA verlegt, um ihre Bewertungen zu optimieren.
Just Eat betonte, dass die Entscheidung aufgrund des administrativen Aufwands sowie der geringen Liquidität und Handelsvolumen an der Londoner Börse getroffen wurde. Erst kürzlich hatte das Unternehmen den Verkauf von Grubhub für 650 Millionen Dollar angekündigt, nach einem Kauf in Milliardenhöhe während des pandemiebedingten Lieferbooms.
In einer separaten Mitteilung erklärte das Unternehmen, dass es Maßnahmen zur Effizienzsteigerung prüfe, um das Wachstum zu beschleunigen. Der Großteil der Handelsaktivitäten finde bereits am primären Handelsplatz Euronext Amsterdam statt. Dennoch bleibt Just Eat in Großbritannien engagiert, mit einer Netzabdeckung von 97 Prozent der Bevölkerung.
Bereits 2022 hatte Just Eat die Streichung seiner American Depositary Receipts von der Nasdaq aus ähnlichen Gründen angekündigt, was zu erheblichen Kosteneinsparungen führen sollte. Eine Zustimmung der Aktionäre ist für das Delisting in London nicht erforderlich.