24. September, 2024

Wirtschaft

Jurist verklagt Witwe und Crew des Bayesian nach tragischem Unglück

Jurist verklagt Witwe und Crew des Bayesian nach tragischem Unglück

Ein italienischer Anwalt hat eine Klage über €222 Millionen gegen die Witwe von Mike Lynch sowie Mitglieder der Crew des gesunkenen Bayesian-Superyachts eingereicht. Die Klage wurde von Tommaso Bertuccelli, Vertreter der The Italian Sea Group (TISG), in Palermo am Freitag vorangebracht. Dies sorgte für erheblichen medialen Aufruhr, zumal TISG sich selbst von der Klage distanziert hat und Bertuccelli aufforderte, diese zurückzuziehen.

Die Bayesian, gebaut von TISG, sank vor der Küste Siziliens im Juni aufgrund stürmischer Bedingungen während Mike Lynchs Feier zu seiner Freisprechung in einem US-Strafverfahren. Bei dem tragischen Unfall kamen Lynch, seine 18-jährige Tochter Hannah, der Clifford Chance Anwalt Chris Morvillo und seine Frau, Schmuckdesignerin Neda Morvillo, der Morgan Stanley International Vorsitzende Jonathan Bloomer und seine Frau Judy sowie der Koch Recaldo Thomas ums Leben.

Die Klage richtet sich gegen den Kapitän James Cutfield, zwei weitere Crewmitglieder, die Firma Camper & Nicholsons, die die Crew anheuerte, sowie Revtom, den Eigner der Bayesian, der von Lynchs Witwe Angela Bacares kontrolliert wird. Der Vorwurf lautet, dass die Klage bereits Geschäftseinbußen für TISG verursachte, einschließlich des Rückzugs eines großen Modehauses von geplanten Projekten.

Giovanni Costantino, CEO von TISG, bemühte sich umgehend um Schadensbegrenzung. In einem Statement betonte er, dass TISG keine Ansprüche gegen die Crew oder Lynchs Witwe verfolgen werde. Er bezeichnete die Bayesian als "unsinkbar" und machte menschliches Versagen für das Unglück verantwortlich, da angeblich ein offenes Luk das Eindringen von Wasser ermöglicht habe.

Die italienischen Behörden ermitteln inzwischen gegen Kapitän Cutfield wegen fahrlässiger Tötung und Schiffbruch. Dies bestätigt einen scharfen Kontrast zu den Versicherungen von Costantino, der menschliches Versagen ausschließt und weitere Maßnahmen fordert.

Für Angela Bacares addiert sich die Klage zu den ohnehin schon massiven Belastungen der vergangenen Wochen. Parallel dazu bahnt sich ein weiterer Rechtsstreit mit Hewlett-Packard Enterprise (HPE) an, das aufgrund eines früheren Urteils Schadensersatzforderungen bis zu $4 Milliarden gegen Lynch und dessen frühere Firma Autonomy geltend machen will.