12. September, 2024

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Jungheinrich trotzt den Widrigkeiten – Aktie verzeichnet Erholung

Jungheinrich trotzt den Widrigkeiten – Aktie verzeichnet Erholung

Die Geschäfte des Gabelstaplerherstellers Jungheinrich haben im zweiten Quartal wie erwartet einen Dämpfer hinnehmen müssen. Trotz höherer Kosten durch Tarifabschlüsse und personellen Ausbau gelang es dem Unternehmen, die Verluste besser als von Analysten befürchtet zu kompensieren. Unternehmenschef Lars Brzoska bestätigte in einer Mitteilung, dass die schwächelnde deutsche Wirtschaft in den ersten sechs Monaten spürbar war, und bekräftigte dennoch die gesteckten Jahresziele.

Die im MDax notierten Vorzugsaktien von Jungheinrich legten daraufhin zwischenzeitlich um sieben Prozent zu und setzten ihre jüngste Erholungsphase fort. Angesichts eines Kursverlustes von über einem Drittel seit April und eines Minus von 13 Prozent seit Jahresbeginn, stellt dies einen bemerkenswerten Aufwärtstrend dar. Es sei angemerkt, dass die Vorzugsaktien weniger als die Hälfte des gesamten Jungheinrich-Kapitals ausmachen, während sich der Rest in Stammaktien im Besitz der Erben des Firmengründers befindet.

Im herausfordernden ökonomischen Umfeld zeigt sich Jungheinrich laut Baader-Bank-Analyst Peter Rothenaicher bemerkenswert resilient. Nicht nur Jungheinrich, sondern auch der deutsche Hauptkonkurrent Kion sehen sich mit Investitionszurückhaltung der Kunden und anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten konfrontiert. Dies erschwert das Geschäft, obwohl beide Unternehmen relative Stabilität demonstrieren.

Im zweiten Quartal meldete Jungheinrich einen Auftragseingang von 1,3 Milliarden Euro – ein Rückgang von 2,4 Prozent. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro. Auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern verzeichnete mit 113 Millionen Euro einen Rückgang von 2,3 Prozent. Analysten der Nachrichtenagentur Bloomberg hatten hingegen mit stärkeren Einbußen gerechnet. Dank eines besseren Finanzergebnisses konnte Jungheinrich den Nettogewinn auf 75,2 Millionen Euro steigern.

Philippe Lorrain vom Analysehaus Bernstein Research bezeichnete die Resultate als solide und im Einklang mit den Unternehmenszielen, wobei der schwächere Auftragseingang nach den jüngsten Ergebnissen des Konkurrenten Kion keine Überraschung darstellte. Für das Jahr 2024 peilt Jungheinrich einen Umsatz von 5,3 bis 5,9 Milliarden Euro und eine operative Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern von 7,6 bis 8,4 Prozent an. Im ersten Halbjahr betrug die Marge bereits 8,2 Prozent.