21. Dezember, 2024

Technologie

Junges Fusions-Startup Acceleron Fusion sammelt beeindruckende $15 Millionen ein

Junges Fusions-Startup Acceleron Fusion sammelt beeindruckende $15 Millionen ein

Die aufstrebende Firma Acceleron Fusion hat kürzlich bekanntgegeben, $15 Millionen von einer angestrebten Finanzierungsrunde über $23,7 Millionen eingeworben zu haben. Diese Nachricht geht aus einer Meldung bei der US-Börsenaufsicht SEC hervor. Der Fusionssektor erlebt derzeit einen regelrechten Geldregen von Investoren, die durch ein bahnbrechendes Experiment im National Ignition Facility vor zwei Jahren ermutigt wurden. Dieses Experiment bewies, dass eine kontrollierte Fusionsreaktion mehr Energie generieren kann, als sie zur Zündung benötigt.

Das Unternehmen, das als erstes ein Kraftwerk baut, welches Elektrizität in großem Stil ins Netz speisen kann, wird einen bedeutenden Anteil am globalen Energie-Markt von mehreren Billionen Dollar für sich beanspruchen. Besonders Technologieunternehmen haben ein wachsendes Interesse an fusion- und nuklearbasierten Startups, um ihre enormen Energiebedarfe umweltfreundlich zu decken.

Acceleron reagierte zunächst nicht auf Anfragen. Im Gegensatz zu anderen Startups, die versuchen, die extrem heißen und hochdruckigen Bedingungen im Inneren eines Sterns nachzuahmen, verfolgt Acceleron einen anderen Ansatz. Die Firma nutzt subatomare Teilchen namens Myonen, um die nötige Hitze und den Druck für Fusionsreaktionen zu senken.

Normalerweise widerstehen Atome der Fusion, da ihre umlaufenden Elektronen andere Atome abstoßen. Um dieses Problem zu überwinden, erhitzen die meisten Fusionsansätze die Atome stark, um deren Elektronen freizusetzen. Ohne Elektronen können Atomkerne miteinander verschmelzen und dabei enorme Energiemengen freisetzen – so wie dies in einem Stern geschieht.

Bei der Myonen-katalysierten Fusion wird dagegen Myonen zur Mischung hinzugefügt. Myonen sind subatomare Teilchen mit ähnlichen Eigenschaften wie Elektronen, besitzen jedoch die 207-fache Masse. Diese ersetzen in einigen Atomen die Elektronen, wodurch diese enger am Kern umlaufen und die Fusionsschwelle senken. Diese Methode ermöglicht Fusion bei Raumtemperatur und -druck, weshalb sie gelegentlich als kalte Fusion bezeichnet wird. Trotz der vielversprechenden Laborbedingungen übersteigt bisher der Energiebedarf für die Myonenerzeugung den Ertrag aus den Fusionsreaktionen.

Es gibt jedoch Herausforderungen: Myonen haben eine Lebensdauer von nur 2,2 Mikrosekunden und führen etwa 100 Fusionsreaktionen durch, bevor sie zerfallen. Zudem bleiben etwa 0,8% der Myonen an anderen subatomaren Teilchen hängen, was ihre Effizienz mindert. Beschleunigend aus Cambridge, Massachusetts, und ursprünglich ein Spin-off von NK Labs, hofft, durch Erhöhung des Drucks und eventuell der Temperatur der Wasserstoffisotop-Mischung, die Bindungsrate der Myonen zu senken und somit die Fusionserträge zu steigern.

NK Labs erhielt 2020 einen dreijährigen ARPA-E-Zuschuss über $2 Millionen, um zu untersuchen, ob höherer Druck die Aussichten für Myonen-katalysierte Fusion verbessert. Diese Untersuchungen, von denen bislang nicht alle Ergebnisse öffentlich sind, weckten offenbar das Interesse der Investoren.