In einer beeindruckenden Wendung der Wählergunst in Hamburg haben Linke und SPD bei den jungen Bürgerinnen und Bürgern unter 30 Jahren besonders gepunktet. Laut einer aktuellen Analyse der Forschungsgruppe Wahlen erzielten beide Parteien in dieser Altersgruppe jeweils 26 Prozent. Insbesondere die Linke konnte einen signifikanten Anstieg von 12 Prozent im Vergleich zur letzten Wahl verzeichnen, während die SPD einen leichten Rückgang von einem Prozentpunkt hinnehmen musste. Die Grünen hingegen müssen deutliche Verluste verkraften: Sie verloren 11 Prozent und rutschten damit auf den dritten Platz. Dieser Rückgang verdeutlicht mögliche Verschiebungen in der politischen Landschaft bei den jüngeren Wählergruppen. Für die Wahlentscheidung in der Hansestadt spielte die lokale Politik für 72 Prozent der Befragten eine größere Rolle als bundespolitische Themen – ein bemerkenswerter Faktor angesichts der räumlichen Nähe zur Bundestagswahl. Die SPD, unter der Führung von Bürgermeister Peter Tschentscher, konnte durch Sachkompetenz und den Einsatz eines überaus anerkannten Spitzenkandidaten punkten. Während die CDU und die AfD in den urbanen Gefilden weiter mit strukturellen Herausforderungen kämpfen, konnte die CDU zumindest leichte Zugewinne verbuchen, bleibt jedoch in Hamburg vergleichsweise schwach. 83 Prozent der Befragten sind zudem der Meinung, dass die AfD nicht in das Bild einer weltoffenen Großstadt wie Hamburg passt. Interessant sind die Präferenzen für zukünftige Koalitionen: 58 Prozent favorisieren eine Zusammenarbeit von SPD und Grünen in der Stadt, während ein potenzielles rot-schwarzes Bündnis, wie es im Bund derzeit diskutiert wird, in Hamburg von 52 Prozent der Befragten abgelehnt wird.
Politik
Junge Wähler in Hamburg: Linke und SPD dominieren bei der Jugend
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