Auf dem Bundeskongress der Jungen Liberalen in Hildesheim hat Franziska Brandmann, die Bundesvorsitzende der Nachwuchsorganisation der FDP, mit deutlichen Worten mehr Mut von der Bundesregierung eingefordert. In ihrer Rede vor 600 Mitgliedern plädierte sie für ein zukunftsfähiges Rentensystem und kritisierte das aktuelle Rentenpaket von Arbeitsminister Hubertus Heil, das ihrer Meinung nach die strukturellen Probleme nur verstärke. Brandmann hob die Notwendigkeit einer Aktienrente hervor, um das geforderte Rentenniveau trotz der Herausforderung des demografischen Wandels stabil zu halten.
Die bestehende Koalition versucht, die steigenden Belastungen durch höhere Beiträge und Steuerzuschüsse abzufedern, während gleichzeitig ein Kapitalstock am Aktienmarkt aufgebaut werden soll. Doch aus dem liberalen Lager kommen Rufe nach weiteren Anpassungen, da die aktuellen Reformpläne von Heil und Finanzminister Christian Lindner als nicht ausreichend angesehen werden, um die geplanten Maßnahmen nachhaltig zu finanzieren.
Neben den Rentenreformen drängte Brandmann auf einen breiteren Politikwechsel und betonte, dass es bei einem Richtungswechsel nicht nur um die FDP oder das Schicksal der Ampelkoalition gehe. Vielmehr sei in den Bereichen Haushalt, Wirtschaft, Außenpolitik und Rente ein grundlegender Kurswechsel notwendig, um auf die sich verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zu reagieren. Sollte dies nicht geschehen, sei es an der Zeit, über einen möglichen Regierungswechsel nachzudenken.