24. November, 2024

Health

Jugendliche in Europa bewegen sich zu wenig - auch während der Corona-Pandemie

Jugendliche in Europa bewegen sich zu wenig - auch während der Corona-Pandemie

Eine aktuelle Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) zeigt, dass junge Menschen in Deutschland und Europa bereits vor der Corona-Pandemie weniger als eine Stunde am Tag sportlich aktiv waren. Diese Zeit entspricht nicht den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die eine Stunde Bewegung pro Tag vorschlägt. Mit Beginn der Pandemie ist die Bewegungszeit sogar noch weiter gesunken - um durchschnittlich ein Viertel. Besorgniserregend ist vor allem, dass bisher keine Anzeichen für eine Umkehr dieser Entwicklung erkennbar sind. Es besteht die Gefahr, dass die neuen Verhaltensweisen langfristig beibehalten werden und negative Auswirkungen auf die Gesundheit junger Menschen haben könnten, warnen die Forscher des BiB.

Besonders betroffen von mangelnder Bewegung sind Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren. Vor allem während der Schulschließungen und des eingeschränkten Vereinssports seien sie stark eingeschränkt gewesen. Frühere Analysen des BiB haben gezeigt, dass in diesen Phasen des Lockdowns deutlich mehr Kinder und Jugendliche an Depressionen und Angstsymptomen litten.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sehen dringenden Handlungsbedarf, um Kinder und Jugendliche wieder zu mehr körperlicher Aktivität zu motivieren. Es darf nicht zugelassen werden, dass eine Generation heranwächst, die mit gesundheitlichen Folgeschäden aufgrund von Bewegungsmangel zu kämpfen hat. Studienleiterin Helena Ludwig-Walz rät dazu, Sport und Bewegung, wie Spielen im Freien, Schwimmen oder Turnen, wieder fester Bestandteil des Tagesablaufs von Kindern und Jugendlichen zu machen. Auch die Verfügbarkeit von Parks, Spielplätzen, Fahrradwegen und allgemein 'grünen Plätzen' könne helfen, Bewegung in den Alltag zu integrieren.

Für die aktuelle Studie wurden Daten früherer Untersuchungen ausgewertet, die europaweit Veränderungen der körperlichen Aktivität junger Menschen während der Corona-Pandemie erhoben hatten. Insgesamt flossen 26 Studien aus 14 Ländern mit Daten von mehr als 15.000 Kindern und Jugendlichen in die Untersuchung ein.