In einer bemerkenswerten Wendung hat JPMorgan Chase beschlossen, die Net-Zero Banking Alliance zu verlassen. Damit ist es die letzte der großen US-Banken, die dieser klimabezogenen Bankenvereinigung vor der bevorstehenden Trump-Administration den Rücken kehrt. Dieser Schritt folgt unmittelbar auf die Austritte von Bank of America, Citigroup und Morgan Stanley in der letzten Woche. Bereits im Dezember war Goldman Sachs der erste große Player, der aus der Allianz ausgestiegen ist, gefolgt von Wells Fargo, die sich etwa zwei Wochen später verabschiedeten. Das Ausscheiden dieser sechs führenden US-Banken signalisiert eine Verschiebung der Prioritäten, während sich der designierte Präsident Donald Trump auf seine Amtsübernahme vorbereitet. Trump hat angekündigt, die US-Öl- und Gasentwicklung kräftig anzukurbeln und Gesetze abzuschaffen, die saubere Energien fördern. Derzeit gibt es nur noch drei US-Banken in der Net-Zero Banking Alliance: Amalgamated Bank in New York City, Climate First Bank in St. Petersburg, Florida, und Areti Bank in Puerto Rico. Die Allianz wurde 2021 gegründet, um die Finanzierung im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen zu fördern. Gründungsmitglieder waren unter anderem Bank of America, Citi und Morgan Stanley. Obwohl die Allianz derzeit 141 Mitgliedsbanken aus 44 Ländern zählt, wollte ein Sprecher der Gruppe keine Stellungnahme zum Ausstieg von JPMorgan abgeben. JPMorgan erklärte, es werde weiterhin eigenständig daran arbeiten, die Interessen des Unternehmens sowie seiner Aktionäre und Kunden zu fördern. Der Fokus liegt auf pragmatischen Lösungen zur Förderung von kohlenstoffarmer Technologie bei gleichzeitiger Sicherung der Energieversorgung. Zudem bekräftigte das Unternehmen, dass es die Banken- und Investitionsbedürfnisse jener Kunden weiterhin unterstützen wird, die sich für den Energiewandel und die Dekarbonisierung verschiedener Wirtschaftszweige einsetzen. Mit einem Vermögen von 4,2 Billionen Dollar beabsichtigt JPMorgan, den Dialog mit der Glasgow Financial Alliance for Net Zero sowie anderen Gruppen aufrechtzuerhalten, um eine nachhaltige, emissionsarme Zukunft zu fördern. Die Net-Zero Banking Alliance fungiert dabei als Untergruppe der 2021 gegründeten Glasgow Financial Alliance for Net Zero. Auch Citi bestätigte letzte Woche, den Fokus künftig auf die Glasgow-Gruppe zu richten. Klimaschutzorganisationen kritisierten am Dienstag den Austritt der großen Banken aus der Allianz scharf. Allison Fajans-Turner vom Rainforest Action Network betonte, dass die Banken trotz ihres Austritts nicht von ihrer treuhänderischen Verantwortung befreit seien, Klimarisiken zu verwalten und ihre Klimazusagen einzuhalten.