Der renommierte Pharmakonzern Johnson & Johnson hat im dritten Quartal ein bereinigtes EPS von 2,42 USD vermeldet, was einem Rückgang von 9,0 % im Jahresvergleich entspricht, jedoch die Konsensschätzung von 2,21 USD übertrifft. Die Umsätze stiegen im selben Zeitraum um 5,2 % auf 22,47 Milliarden USD und übertrafen damit die Markterwartungen von 22,16 Milliarden USD.
Das Unternehmen hat seine Prognose für das bereinigte operative EPS für das Gesamtjahr 2024 nach oben korrigiert, was auf die verbesserte Leistung und die Übernahme von V-Wave zurückzuführen ist. Allerdings kompensieren die mit der Übernahme verbundenen Kosten diese Verbesserung weitgehend.
BofA Securities hält indes an einer neutralen Bewertung mit einem Kursziel von 170 USD fest. Der Analyst geht davon aus, dass das Onkologiegeschäft im nächsten Jahr stark bleibt, wobei Darzalex und Carvykti ihre Marktanteile bei der Behandlung von multiplem Myelom global ausbauen.
Ein weiteres Wachstum wird bei Rybrevant für EGFR+-Lungenkrebs erwartet, nachdem die subkutane Formulierung im ersten Halbjahr 2025 zugelassen wird. Gleichzeitig soll Tremfya ein Wachstum von über 20 % verzeichnen, unterstützt durch die Einführung bei entzündlichen Darmerkrankungen.
Stelara hingegen könnte um etwa 25 % zurückgehen, da Biosimilars ab Januar 2025 in den US-Markt eintreten. Im Gegensatz dazu sieht das MedTech-Segment Herausforderungen durch beschaffungsbasierte Volumendrucke.
Die Unsicherheit in Bezug auf die Talkum-Litigation bleibt bestehen. US-Gerichte werden entscheiden, ob Johnson & Johnson Insolvenzverfahren zur Regelung aktueller und zukünftiger Ansprüche nutzen kann.
Needham berichtet von einem leichten Rückgang des organischen Wachstums im MedTech-Bereich im dritten Quartal 2024 im Vergleich zum zweiten Quartal, wobei der Umsatz circa 2 % unter den Konsenserwartungen liegt. Diese Entwicklung wird spezifischen Unternehmensfaktoren zugeschrieben, darunter die stärkere Präsenz auf dem chinesischen Markt, das Orthopädie-Transformationsprogramm sowie der Wettbewerbsdruck.
Das Management hat mögliche Gegenwinde für das vierte Quartal 2024 durch jüngste Wirbelstürme hervorgehoben, zeigte jedoch größere Besorgnis über den Mangel an IV-Lösungen als über die direkten Auswirkungen der Stürme auf Verfahren.
Insgesamt wird die Leistung von Johnson & Johnson für den Großteil des MedTech-Sektors als neutral erachtet.