18. Oktober, 2024

Wirtschaft

Johnson & Johnson: Schulden im Balanceakt

Johnson & Johnson: Schulden im Balanceakt

In der Welt der Unternehmensfinanzen stellt sich stets die Frage, wie riskant der Schuldenberg eines Unternehmens wirklich ist. Johnson & Johnson, ein Gigant im Gesundheitssektor, nutzt wie viele andere Unternehmen Fremdkapital, um seine Geschäfte voranzutreiben. Doch ist diese Verschuldung tatsächlich Grund zur Sorge? Die Antwort darauf könnte vielschichtiger sein, als auf den ersten Blick vermutet.

Ein Blick auf die Bilanz von Johnson & Johnson zeigt eine erhebliche Erhöhung der Schulden von 29,9 Milliarden US-Dollar auf 41,5 Milliarden US-Dollar in nur einem Jahr. Gleichzeitig verfügt das Unternehmen über beeindruckende 25,5 Milliarden US-Dollar an liquiden Mitteln, was zu einer Nettoverschuldung von etwa 16,0 Milliarden US-Dollar führt. Trotz dieser hohen Beträge stehen sie einem titanischen Börsenwert von 395 Milliarden US-Dollar gegenüber, was die Schuldenlast relativ erträglich erscheinen lässt.

Interessant ist, dass Johnson & Johnson eine niedrige Verschuldungsquote im Verhältnis zu seinen Erträgen aufweist. Mit einem Schulden-Ebitda-Verhältnis von nur 0,53 und der Fähigkeit, mehr Zinsen zu verdienen, als es auszahlen muss, zeigt das Unternehmen eine beeindruckende finanzielle Agilität. Doch ein Rückgang des EBIT um 2,9 % im letzten Jahr sorgt für Besorgnis und weist darauf hin, dass Verschuldungen in der Zukunft schwieriger zu meistern sein könnten.

Die Fähigkeit, Verbindlichkeiten mit echtem Cashflow zu bedienen, ist entscheidend, und in den letzten drei Jahren konnte Johnson & Johnson robusten freien Cashflow im Umfang von 77 % seines EBIT erzielen. Dies gibt dem Unternehmen die nötige Flexibilität, Schulden bei Bedarf abzubauen, obwohl das Wachstum des EBIT im Auge behalten werden muss.

Alles in allem scheint Johnson & Johnson einen klugen Umgang mit Schulden zu pflegen, was sowohl Chancen als auch Risiken für die Anleger birgt. In einer sich ständig verändernden finanziellen Landschaft ist es unerlässlich, nicht nur die aktuellen Bilanzen, sondern auch potenzielle externe Risiken zu betrachten, die nicht unmittelbar in Zahlen gefasst werden können.