Johann Rupert, der südafrikanische Milliardär, hat laut den neuesten Daten des Bloomberg Billionaires Index den nigerianischen Industriellen Aliko Dangote als reichsten Menschen Afrikas abgelöst. Rupert kontrolliert Richemont, eines der weltweit größten Luxusgüterunternehmen, das Marken wie Cartier und Montblanc besitzt.
Dank eines Vermögensanstiegs von 1,9 Milliarden Dollar beläuft sich Ruperts Nettovermögen nun auf 14,3 Milliarden Dollar, was ihm den 147. Platz weltweit einbringt - 12 Plätze vor Dangote. Letzterer hat durch einen Rückgang von 1,7 Milliarden Dollar in diesem Jahr jetzt ein Nettovermögen von 13,4 Milliarden Dollar.
Der Rückgang von Dangotes Vermögen verdeutlicht die schwierige wirtschaftliche Lage in Nigeria, wo sein Mischkonzern hauptsächlich tätig ist. Seit Präsident Bola Tinubu im letzten Jahr sein Amt angetreten hat, hat dieser mehrere wirtschaftliche Reformen eingeführt, darunter die Abschaffung von Kraftstoffsubventionen, was zur derzeit hohen Inflation von über 30% beigetragen hat.
Tinubu betonte, dass die Reformen notwendig seien, um die Staatsausgaben zu senken und langfristiges Wachstum zu fördern. Der starke Wertverlust der nigerianischen Naira hat Dangote ebenfalls stark getroffen, da sein Vermögen größtenteils an Vermögenswerte gebunden ist, die in der Landeswährung denominiert sind.
Dangote, der sein Vermögen in der Zement- und Zuckerindustrie gemacht hat, eröffnete letztes Jahr eine Ölraffinerie im Wirtschaftszentrum Nigerias, Lagos. Doch sein Geschäftsimperium, die Dangote Group, hat in den letzten Monaten zahlreiche Rückschläge erlitten, darunter Produktionsverzögerungen an seiner Raffinerie und Störungen in der Lieferkette.
Im Januar wurde Dangote trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten Nigerias zum 13. Mal in Folge von Forbes als reichster Mann Afrikas gelistet. Der aktuelle Bloomberg-Index sieht ihn nun jedoch an zweiter Stelle in Afrika und auf Platz 159 weltweit.
Der Anstieg von Ruperts Vermögen wurde durch starke Leistungen im Luxusgütersektor beflügelt. Neben Richemont umfasst sein Vermögen auch Remgro, ein südafrikanisches Investmentvehikel mit Beteiligungen an mehr als 30 Unternehmen.
Der südafrikanische Milliardär Nicky Oppenheimer wurde als drittreichster Mensch Afrikas mit einem Nettovermögen von 11,3 Milliarden Dollar eingestuft, gefolgt vom ägyptischen Geschäftsmann Nassef Sawiris mit einem Vermögen von 9,48 Milliarden Dollar. Der Investor Natie Kirsh aus Südafrika komplettierte die Liste der fünf reichsten Afrikaner mit 9,22 Milliarden Dollar.
Wie auch bei Forbes überwacht das Bloomberg-Ranking die täglichen Veränderungen im Nettovermögen der reichsten Individuen weltweit. Der Titel des reichsten Menschen Afrikas könnte also weiterhin häufig wechseln, während sich Marktbedingungen ändern und Unternehmen komplexe Herausforderungen meistern.